Brauchtum Der Rosensonntagszug findet auch 2020 statt

Für die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes sucht das Carneval Comitee noch Unterstützung.

 Gute Nachrichten für die jecken Wuppertaler: Der Rosensonntagszug im nächsten Jahr findet statt.

Gute Nachrichten für die jecken Wuppertaler: Der Rosensonntagszug im nächsten Jahr findet statt.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wilfried Michaelis, Präsident des Carneval Comitees Wuppertal (CCW), verkündet eine frohe Botschaft: Der traditionelle Wuppertaler Rosensonntagszug kann wie erhofft am 23. Februar 2020 stattfinden.

Dennoch ist von der guten Laune, die Michaelis sonst versprüht, wenig zu merken. Der Grund sind die Kosten für den Karnevalsumzug, genauer gesagt sind es die Absperrmaßnahmen, die das CCW in Zukunft selbst organisieren soll. „Dazu hätten wir ein Planungsbüro beauftragen müssen, was einen mittleren fünfstelligen Betrag bedeutet hätte, den wir nicht hätten stemmen können. Das wäre der Tod des Zuges 2020 und das Ende einer rund 200 Jahre alten Brauchtumsveranstaltung gewesen.“

Nach Rücksprache mit Oberbürgermeister Andreas Mucke, bekanntlich ein ausgewiesener Karnevalsfreund, und Gesprächen mit Politikern und Bürgern, kam schließlich von der Verwaltung das Angebot, auf die bisherigen Sicherheitspläne der Stadt zurückgreifen zu können.

„Die waren jedoch so umfangreich, dass sie von uns kaum zu verwirklichen gewesen wären“, so Michaelis. „Wir haben deshalb eigene, abgespeckte Pläne vorgelegt, bei denen beispielsweise Absperrungen in den Nebenstraßen nur durch Pylonen erfolgen sollten.“ Laut Stadt handele es sich aber um eine „notwendige Verkehrslenkung“. Beispielsweise müsse die Kreuzung Fischertal/ Winklerstraße in Barmen abgesperrt werden, weil auf der linken Spur der Höhne der Karnevalszug entlang zieht. Wie der CCW-Präsident erklärt, sieht die Straßenverkehrsordnung einen Karnevalszug gar nicht vor. „Der Zug gilt einfach als Verkehrsstörung.“

Das Carneval Comitee
sucht jetzt Sponsoren

Michaelis stand nun vor der Entscheidung, den Zug angesichts der teuren Sicherheitsmaßnahmen abzusagen oder ihn stattfinden zu lassen. „Schließlich brauchen die teilnehmenden Vereine auch eine Vorlaufzeit.“ Der Karnevalist aus Leidenschaft entschied schließlich für den Rosensonntagszug und ist jetzt dabei, Sponsoren zu werben, die die Umsetzung unterstützen. „Außerdem will sich Oberbürgermeister Andreas Mucke für eine Erhöhung des Zuschusses durch die Stadt einsetzen.“ Ganz so einfach wird das allerdings nicht. Mucke knüpfte den höheren Zuschuss auf WZ-Nachfrage an Bedingungen. Voraussetzung sei etwa, dass der Zuschuss gegenfinanziert ist und auch die Mehrheit im Stadtrat bekommt. Generell, so sagt der Stadtchef, sei der Karnevalsumzug aber sehr positiv und wichtig, da es sich um eine der größten Brauchtumsveranstaltungen handele. Außerdem würden dadurch indirekt Umsätze für die Stadt generiert.

Für Wilfried Michaelis sind zwei Dinge besonders wichtig: „Der Zug muss so über die Bühne gehen, dass niemand gefährdet ist.“ Und dann hat Wuppertals oberster Karnevalist noch ein besonderes Anliegen: „Für uns wäre von großer Bedeutung, dass sich möglichst viele Vereine, Firmen und Organisationen an unserem Rosensonntagszug beteiligen. Es soll schließlich ein Zug für alle werden.“ Interessenten können sich bei Wilfried Michaelis unter Telefon 0151/25348827 melden.

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