Der Umgang mit sich selbst

Am aktuellen Zustand des Schauspielhauses zeigt sich, wie Wuppertal zuweilen mit sich selbst umgeht: nachlässig. In einem Jahre währenden Blindflug durch die Kulturpolitik hat das Rathaus sich in eine Lage versetzt, in der es am Ende notwendig sein kann, das Schauspielhaus abzureißen, weil es nicht wirtschaftlich ist, ein unnützes Haus am Einsturz zu hindern.

Das allerdings wäre ein fatales Signal. Die Abrissbirne markierte den Abschied Wuppertals aus der Riege der ernstzunehmenden Großstädte. Eine Kommune mit 360 000 Einwohnern, die kein Geld hat für ihre Kultur, die ihr berühmtes Schauspielhaus nicht erhalten kann, ist selbst für Menschen kein Ort, die sich für Schauspiel gar nicht interessieren. Deshalb muss es gelingen, dem Haus als Heimstatt des Tanztheaters ein neues Leben zu geben. Auch wenn längst nicht jeder dem modernen Tanz etwas abgewinnen kann, ist das Tanzzentrum im Schauspielhaus an der Kluse ein Zukunft stiftendes Projekt für Wuppertal und alle Wuppertaler.

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