Debatte um Lärm
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An 172 Stellen ist es in Wuppertal zu laut - Tempo 30 ist eine Lösung
Die kostengünstigste Lösung gegen Lärm-Schwerpunkte ist laut OB Andreas Mucke die Einrichtung einer Tempo 30-Zone.
Foto: dpa/Frank Rumpenhorst
WuppertalAn 172 Stellen in Wuppertal ist es zu laut - an neun Straßen wird deshalb ein Tempolimit vorgeschlagen. Die Verwaltung sieht gute Chancen, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen umgesetzt werden können.
172 sogenannter Lärmschwerpunkte hat ein von der Stadt beauftragtes Büro in Wuppertal ausgemacht, weitere zehn entlang der Autobahnen. Demnach sind 14 000 Einwohner Wuppertals von erhöhten Lärmwerten - 70 Dezibel am Tag, 60 Dezibel in der Nacht - regelmäßig betroffen.
In den allermeisten Fällen sind es vorbeifahrende Autos beziehungsweise Motorräder, die für die Lärmbelästigung von Anwohnern verantwortlich sind. In einem Lärmaktionsplan sollen nun Maßnahmen vorgeschlagen werden, um Schwerpunkte zu beseitigen und ruhige Zonen zu schützen.
Um die Lärm-Hotspots zu entschärfen, werden im Aktionsplan verschiedene Möglichkeiten genannt. „Die kostengünstigste Lösung ist die Einrichtung einer Tempo-30-Zone“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke. Die Begrenzung auf Tempo 30 wird in dem Aktionsplan für 58 Lärmbrennpunkte vorgeschlagen. Für neun Straßen sieht die Verwaltung gute Chancen, die Entschleunigung des Verkehrs im Sinne der Anwohner umzusetzen.
Drei Abschnitte sind es allein auf der Heckinghauser Straße:
Bockmühle bis Waldeckstraße
Waldeckstraße bis Untere Lichtenplatzer Straße
Untere Lichtenplatzer Straße bis Am Clef
Weitere Vorschläge für Tempo 30 lauten:
Am Stadtbahnhof
Lüttringhauser Straße bis Schenkstraße
Bahnstraße
Nathrather Straße bis Bahnstraße 139
Hofkamp
Bembergstraße bis Neuenteich
Loher Straße
Wartburgstraße bis Friedrich-Engels-Allee
Nützenberger Straße 271 bis 241
Tannenbergstraße, Bundesallee bis Hoeftstraße
Doch Tempo 30, das eine Reduzierung der Geräuschkulisse bis zu drei Dezibel bedeuten kann, ist nicht das einzige Mittel. An 15 Stellen soll ein Lärm mindernder Fahrbahnbelag aufgebracht werden, was bis zu fünf Dezibel weniger bedeuten kann. An weiteren fünf Stellen im Stadtgebiet wird die Fahrbahn komplett saniert.
Verkehrsdezernent Frank Meyer erinnert daran, dass das Thema beim letzten Aktionsplan (2012 bis 2014) relativ wenig öffentliches Interesse gefunden hat. „Ich hoffe, dass wir diesmal mehr Gehör finden, denn bisher fehlte der politische Wille“, sagt er. Meyer lädt die Wuppertaler ein, sich bei der Stadt für ein Online-Seminar zum Thema am 24. Juni anzumelden. Alle 172 Lärmschwerpunkte zu entschärfen, sei nicht machbar“, sagt Frank Meyer. Daher sei das Ziel, einer maximalen Anzahl von Betroffenen im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen.
Zudem gelte es, Synergieeffekte zu erzielen. Tempo 30 trage neben der Reduzierung der Lautstärke zu einer geringeren Luftbelastung bei. Der Einbau von Radwegen im Straßenprofil erhöhe den Abstand der Gebäude vom motorisierten Verkehr und könne die Belastung um ein weiteres Dezibel senken, so Meyer.
Den Lärmaktionsplan bewertet Andreas Mucke als wichtigen Schritt, um die Themen Ökonomie, Ökologie und Soziales in der Stadt zu verbinden und zu entwickeln.
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