Statistik Arbeitslosigkeit steigt in einem Monat um sechs Prozent

Wuppertal · Rechnerisch sind zwei von fünf Menschen im Bergischen in Kurzarbeit. Die Arbeitsagentur vermutet, dass es in der Realität sogar noch weitaus mehr sind.

 Martin Klebe

Martin Klebe

Foto: WZ/Arbeitsagentur

Die Coronakrise hat den Arbeitsmarkt im Bergischen weiterhin fest im Griff. Im Mai ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum April um 1758 (sechs Prozent) auf 30 973 Betroffene gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr waren 5791 (23 Prozent) mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Betrachtet man den Rechtskreis des SGB III (unter anderem Arbeitslosengeld und Kurzarbeit), dann ist der Wert um 46,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Wie bereits im Vormonat ist Wuppertal ist am stärksten vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um rund 44 Prozent (427 Stellen) niedriger als im Mai 2019. Im Vergleich zum Vormonat wurden aber 80 (17,4 Prozent) mehr neue Stellen im Bergischen gemeldet.

Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal skizziert die Situation: „Die Zahl der Arbeitslosmeldungen ist gegenüber den beiden Vormonaten deutlich geringer. Dies macht sichtbar, dass die Kurzarbeit unverändert trägt. Die Unternehmen wollen ihre Mitarbeitenden behalten.“ Erfreulich sei auch die Zunahme bei den Arbeitsstellen. Klebe: „Uns wurden in diesem Monat über 500 Stellen gemeldet, 80 mehr als im April.“

Mit dem Monat Mai hat die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit noch einmal zugelegt. Zum Stichtag am 27. Mai wurden im Städtedreieck mehr als 5900 Anzeigen für nahezu 90 000 Beschäftigte gezählt. Rein rechnerisch wären damit zwei Fünftel der Beschäftigten im Städtedreieck potentiell von Kurzarbeit betroffen.

Die Arbeitsagentur weist aber darauf hin, dass die Anzeigen auf Kurzarbeit nicht annähernd die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit widerspiegeln. Derzeit ist offen, wie viele Beschäftigte tatsächlich und in welchem Umfang kurzgearbeitet haben. Entsprechende Daten könnten erst dann veröffentlicht werden, wenn die Dreimonatsfrist für die Abgabe der Anträge auf Auszahlung des Kurzarbeitergeldes abgelaufen ist. Für den Monat März können die Betriebe dementsprechend noch bis Ende des Monats Juni Anträge stellen. Die angezeigte Kurzarbeit betrifft alle Branchen.

Die Arbeitslosigkeit ist nur auf Wuppertal bezogen von April auf Mai um 1181 auf 18 759 Betroffene gestiegen. Das waren 3944 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 10,2 Prozent. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 8,1 Prozent.

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