Entscheidung gefallen Sprockhöveler Rat stimmt für den Erhalt des Seniorenbeirats

Sprockhövel. · Vorschlag der Verwaltung findet keine Mehrheit. Zuvor hatten sich der Beirat und verschiedene Verbände für den Erhalt eingesetzt.

 Der Seniorenbeirat setzt sich immer wieder ein, wenn es etwa um Themen wie Barrierefreiheit geht.

Der Seniorenbeirat setzt sich immer wieder ein, wenn es etwa um Themen wie Barrierefreiheit geht.

Foto: dpa-tmn/Uwe Anspach

Das Thema „Seniorenbeirat“ war im Sprockhövel Stadtrat mit Spannung erwartet worden. Und so wurde am Donnerstag auch kontrovers über die vorgeschlagene Abschaffung zugunsten eines „Ausschusses für Senioren und Demografie“ diskutiert. Bürgermeisterin Sabine Noll erklärte gleich zu Beginn des Tagesordnungspunkts, dass der Ansatz der Verwaltung gewesen sei, die Arbeit des Beirates aufzuwerten anstatt ihn zu entmündigen. Allerdings habe sie anhand der Reaktionen und Diskussionen in der vergangenen Woche gemerkt, wie wichtig den Menschen der Erhalt des Beirates an sich sei. „Daher werden wir sowohl einen Beirat als auch einen Ausschuss haben“, sagte Noll.

Vor allem die SPD-Fraktion, die sich nach Bekanntwerden des Vorhabens mit allen Kräften gegen die Umsetzung gestemmt hatte, fühlte sich bestätigt. Noch erleichterter zeigte sich nur Peter Rust, der Vorsitzende des Seniorenbeirats. „Ich habe seit sieben Nächten nicht schlafen können“, erklärte Rust, der mit einer kleinen Delegation des Beirats auf der Tribüne saß und vom Rat die Möglichkeit erhielt, die Arbeit des Seniorenbeirats zu skizzieren. „Sie glauben gar nicht, welche Kompetenzen im Beirat vorhanden sind“, sagte Rust, hob die Vorteile der Gruppe hervor. Die Mitglieder selbst freuten sich sehr, dass Noll nach den Protesten gegen ihre erste große Amtshandlung einlenkte – zumal die Besetzung der Ausschüsse wie von Sabine Noll vorgesehen rein rechtlich nicht möglich gewesen wäre. Es wurde deutlich, dass die Bürgermeisterin bei diesem Thema von den Experten der Fraktionen, die den Vorschlag eingebracht hatten, nicht ausreichend informiert worden war.

Stadtrat führt eine
Fragestunde für Bürger ein

Auch in der Verwaltung war niemandem die Brisanz und Problematik des Vorhabens bewusst.

Die rund 30 Zuschauer zeigten sich nach der Erklärung der Bürgermeisterin genervt von den teils langwierigen Redebeiträgen der einzelnen Parteien, empfanden diese im Hinblick auf die Tagesordnung als überflüssig. Schließlich hatte der Stadtrat 37 Themenpunkte abzuarbeiten. Darunter die Einführung neuer Geschäftsordnungen, einen Bericht über den Haushalt (WZ berichtete vorab) und die Einführung einer Fragestunde für Bürger. Die soll ab der nächsten Ratssitzung jeweils zu Beginn stattfinden.

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