Kult-Band aus Neuss gibt Vollgas im Karneval : Neuer „Räuber“-Sänger verrät Bühnen-Tricks
Neuss. Seit dem 1. Januar ist Sven West Frontmann der „Räuber“ – mit teils elf Auftritten pro Tag.
Während der Fahrt im Tourbus klingt die Stimme irgendwann etwas kratzig, aber das ist kein Wunder. 20 bis 30 Auftritte hat die kölsche Kult-Band „Räuber“ derzeit pro Woche, und auf der Bühne kennt Frontmann Sven Kompaß, der unter seinem Künstlernamen Sven West bekannt ist, immer nur Vollgas. „Wenn das Publikum richtig abgeht, kann ich mich nicht bremsen“, sagt er. West holt dann nicht nur aus seinen Stimmbändern raus, was geht. Er absolviere im Grunde ein kleines Leistungssport-Programm, springt im Takt hoch in die Luft, was ihm bei einigen Fans schon den Spitznamen „Der fliegende Räuber“ eingebracht habe, und wenn es der Saal hergibt, lässt er sich auch schon mal vom Publikum durch die Menge tragen. „Crowdsurfing“ nennt sich das. „Man sagt ja, ich habe das Stage Diving im Karneval eingeführt“, sagt der Grevenbroicher und lacht.
Seit dem 1. Januar ist der 42-Jährige offiziell an Bord der „Räuber“. Die Kult-Band, die ihre Wurzeln in Neuss hat, gehört zu den Top-Acts im Kölner Karneval. Fest im Terminkalender gebucht ist natürlich die „Lachende Kölnarena“. Sie lockt an insgesamt 13 Tagen jeweils 10 000 Besucher in die Lanxess-Arena. Dabei sind alle Künstler, die im Karneval Rang und Namen haben: „Dort aufzutreten, ist der Wahnsinn.“
West bringt Erfahrung von mehr als 1000 Auftritten mit in die Band
West hatte seine Kölnarena-Feuertaufe vor einer Woche, das nächste Mal ist es an diesem Freitag- und Samstagabend soweit. Wenn 10 000 Kehlen lauthals Räuber-Hits wie „Wenn et Trömmelche jeht“, „Für die Iwigkeit“ oder „Dat is Heimat“ mit anstimmen, dann ist das ein Gänsehaut-Gefühl für die Musiker auf der Bühne: „Das ist wirklich einfach nur sensationell.“