Hilfsaktion von Kindern für Kinder Im Süden sind die Sternsinger ökumenisch

Rosellen. · Rund um Rosellen sind katholische und evangelische Kinder gemeinsam unterwegs.

 Klara, Tobias und Greta bereiten sich mit ihren Müttern Tanja Harrison und Katrin Merta auf die Sternsingeraktion im Neusser Süden vor. Zwölf Tage dauert die Aktion, an der auch evangelische Kinder teilnehmen.

Klara, Tobias und Greta bereiten sich mit ihren Müttern Tanja Harrison und Katrin Merta auf die Sternsingeraktion im Neusser Süden vor. Zwölf Tage dauert die Aktion, an der auch evangelische Kinder teilnehmen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

In den ersten Tagen des Jahres sind sie unterwegs, bringen den Segen Gottes und sammeln für notleidende Kinder: Die Sternsinger gehen von Haus zu Haus. Von der Gemeinde St. Peter Rosellen aus machen sich in diesem Jahr rund 80 Mädchen und Jungen als „heilige drei Könige“ verkleidet auf den Weg durch Rosellen, Rosellerheide, Schlicherum, Elvekum und Allerheiligen. Sie tragen bunte Gewänder und selbst gebastelte Kronen.

„Wer beim Dreikönigssingen mitmacht, hilft Kindern aus armen Ländern und kann gleichzeitig viel Spaß haben“, erklärt Lars Strohschein (23) vom Organisationsteam. Zum zweiten Mal wird die Sternsingeraktion von der katholischen Kirchengemeinde St. Peter Rosellen und der evangelischen Trinitatiskirche in Rosellerheide gemeinsam veranstaltet.

Damit die Kinder auch wissen, was an den vielen Haus- und Wohnungstüren zu tun ist, üben sie vorher fleißig in Kleingruppen. Auch bei Familie Merta in Allerheiligen gibt es solche Treffen, bei denen sich alles um die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder dreht. Katrin Merta zeigt dabei einen Film über Ángeles aus Peru, ein Mädchen, das wegen einer Muskelkrankheit nicht laufen kann.

„Ihr sammelt Geld, damit Kinder wie Ángeles es besser haben“, erklärt Katrin Merta ihren Töchtern Klara (5) und Greta (2). Tobias (6) hört ebenfalls aufmerksam zu. Klara macht zum zweiten Mal bei den Sternsingern mit. Sie freut sich darauf, anderen Kindern helfen zu können. Aber auch die neue Krone gefällt ihr – weil sie so schön glitzert.

Die Aktion wird am Sonntag in St. Peter Rosellen abgeschlossen

Da Tobias bereits ein Schulkind ist, bekommt er die Aufgabe, den Segen mit Kreide an die Türen zu schreiben. Klara darf dagegen die Aufkleber anbringen. Auf ihnen ist der Segen „20 * C + M + B + 19“ aufgedruckt (Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus). Singen sollen natürlich alle Kinder an den Türen – und dafür muss noch ein bisschen geübt werden. „Wir kommen daher aus dem Morgenland“, schallt es nun durch das weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer von Familie Merta.

Tanja Harrison, Mutter von Tobias, legt großen Wert darauf, dass ihr Sohn in dem Bewusstsein aufwächst, dass es nicht allen Kindern so gut geht wie hierzulande: „Ich möchte sein soziales Engagement fördern.“ Außerdem begrüße sie es, dass das Dreikönigssingen im Neusser Süden eine ökumenische Aktion ist. Eine weitere Besonderheit in Rosellen ist es, dass die Sternsinger nicht nur einmal unterwegs sind, sondern zwölf Tage lang: Neujahr erfolgte die feierliche Aussendung in der Trinitatiskirche, am Sonntag, 13. Januar, wird die Aktion im Gottesdienst ab 11.30 Uhr in St. Peter Rosellen abgeschlossen.

„Die Gruppen können selbst entscheiden, wann und wie oft sie gehen“, berichtet Lars Strohschein. Zur Motivation der Teams trage auch bei, dass die Kinder selbst aussuchen, welche Straßen sie übernehmen. Das Sammelergebnis kann sich meist sehen lassen: „Meist kommen rund 12.000 Euro zusammen“, sagt Strohschein stolz. Im Anschluss an den Rückkehr-Gottesdienst können sich die Sternsinger noch auf eine große Dankeschön-Aktion freuen: ein Restaurant hat sie zum Mittagessen eingeladen. Außerdem gibt es einen Fotowettbewerb.

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