Nachhaltiges Leben in Meerbusch Der Ökomarkt als Impulsgeber

Meerbusch · Bei schönem Sommerwetter bummelten viele Menschen über den Lanker Markt, der viele Anregungen für den Klimaschutz bereit hielt. Denn jeder Mensch kann in seinem Alltag etwas für die Umwelt tun.

 Michael Stojkovic ist mit Falke Jeanie zum Ökomarkt nach Lank gekommen. Auf dem alten Schulhof gab es an rund 70 Ständen ökologisch produzierte Waren und Tipps, um das Leben grüner zu gestalten.

Michael Stojkovic ist mit Falke Jeanie zum Ökomarkt nach Lank gekommen. Auf dem alten Schulhof gab es an rund 70 Ständen ökologisch produzierte Waren und Tipps, um das Leben grüner zu gestalten.

Foto: Ja/Anne Orthen (orth)

Traumhaftes Wetter lockte am Sonntag viele Menschen in die Lanker Fußgängerzone. Der 29. Meerbuscher Ökomarkt präsentierte Ideen und Angebote zum Thema Umwelt- und Klimaschutz. „Dieser Markt war von Beginn an Impulsgeber und hat ein Thema angestoßen, das heute Allgemeingut ist“, lobte Bürgermeister Christian Bommers.

Dennoch ist es immer wichtig, Ideen zum Klimaschutz zu zeigen, die zuhause umgesetzt werden können. Dass die Schulen gerne mitziehen, beweisen die 900 eingereichten Bilder für den Umweltschutzkalender 2024 der Stadt Meerbusch. Es sei extrem schwierig gewesen, die 13 Siegerbilder auszuwählen, berichtete Bommers. Daher gab es bei der Prämierung zusätzlich 19 Trostpreise und Gutscheine für die Schulen, die die meisten Bilder eingereicht hatten.

Einfallsreich, aussagekräftig und bunt haben die Kinder die Themen aufs Papier gebracht: Die Verschmutzung der Meere und der Luft, die Mobilität, artgerechte Tierhaltung, sichere Rad- und Schulwege und Blühstreifen an der Rändern der Äcker. Auch das Meerbusch-Logo wurde eingebunden. Zusammen mit vielen Informationen rund um die städtischen Angebote und Tipps zum Klimaschutz erhält zum Jahresende jeder Haushalt diesen Kalender. „Wir freuen uns, dass die Kinder in der Schule über das Thema Umwelt sprechen“, sagte Familie Newhook, deren Sohn Daniel ein Preisträger war.

Sie hatten bereits am Glücksrad der Stadtwerke gedreht und ein Insektenhotel gewonnen, sodass sie gleich in die Praxis einsteigen können. Versorgt mit Kaffee und Kuchen vom Stand der evangelischen Kirche genossen sie das Ambiente auf dem Alten Schulhof. „Wir sammeln für die Jasminhilfe, die sich um geflüchtete Kinder aus Syrien im Libanon kümmert“, erklärte Konfirmand Ben bei der Ausgabe des Kuchens.

Händler bieten kreative, nachhaltige Waren an

An rund 70 Ständen bummelten die Besucher vorbei. Da gab es Bürsten und Pesto, Strohhüte und Liköre, Schmuck und Selbstgenähtes für Babys, dazu eine Glücksaufladestation. Silja Reuber bot handgemachte Textilien „für deinen Zero Waste Alltag“ an. Aus gebrauchten Tischdecken, Hemden und Handtücher hat sie Slipeinlagen, Kühlkissen und Abschmink-Pads genäht, die wiederverwendbar sind. Durch kreatives Upcycling kann so Abfall vermieden werden. Auch Gaby Mock aus Strümp hat sich dem Upcycling verschrieben, was auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen ist. Sie verwendet alte Fahrradschläuche, schneidet sie in Stücke, kombiniert sie mit Perlen aus Keramik, Ton und Glas. Daraus entstehen schicke Schmuckstücke: Ketten, Schlüsselanhänger und Armbänder. Und erst auf den zweiten Blick erkennt man, um welches Material es sich handelt.

Rund ums Fahrrad drehte es sich auch bei der Fahrradbörse des ADFC Meerbusch. Auch wenn das Angebot an gebrauchten Rädern überschaubar war, nahmen die Besucher doch Tourenvorschläge entgegen und fachsimpelten mit den Fahrradfreunden. Ähnlich war es am Stand der Solidarischen Landwirtschaft. Neben einer Kostprobe von frischem Kohlrabi gab es die Aufforderung „Jetzt handeln“. Gemeint war: fair einkaufen, weniger Fleisch essen, Ökostrom nutzen oder moderate Raumtemperatur. „Jeder kann etwas tun“, unterstrich Brigitte Funke. Wie das im Einzelnen umgesetzt werden kann, zeigte der Kindergarten Mullewapp, dessen Schwerpunkt derzeit die Elektrizität und erneuerbare Energien ist. Bei kleinen Experimenten konnten Essig- und Zitronenbatterien aktiviert, Solartiere bewegt und Stromkreise geschlossen werden. Ein Anschauungsobjekt aus der Natur hatte Michael Stojkovic mitgebracht. Der Falkner präsentierte seine Jeanie, einen Sakerfalken, der in den Steppen Osteuropas zuhause ist am Stand der Kreisjägerschaft.

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