„Natürlich Niederrhein“: Netzwerk für die Landwirtschaft

Mit einer Imagekampagne soll die Region gestärkt werden.

Rhein-Kreis Neuss. Franz Josef Odendahl und seine Mitarbeiter sind auf Rosen gebettet - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Auf über 50 000 Quadratmetern Freiland- und Gewächshausfläche züchtet der Unternehmer in Allerheiligen die wohl beliebtesten Zierpflanzen der Welt und handelt damit. Als erstes Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss ist der Rosenhof Odendahl nun Teil einer Image-Kampagne, die die Netzwerk-Initiative "Agrobusiness" bekannter machen soll.

"Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft am Niederrhein stärken und weiter ausbauen", erklärt Anke Schirocki, stellvertretende Geschäftsführerin der Initiative, das Hauptziel. Dabei sind gerade die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region sehr gut aufgestellt und meist hoch technologisiert: "Keine Region ist im Bereich des Unterglas-Anbaus so stark wie der Niederrhein", sagt Schirocki. Im Zusammenhang mit dem Fachterminus "Agrobusiness" ist der Begriff der Landwirtschaft keinesfalls im engen Sinn zu deuten: Alle Unternehmen, die irgendwie zur Erzeugung agrarwirtschaftlicher Produkte beitragen, sollen sich innerhalb des Projektes miteinander vernetzten.

Neben Betrieben an der Basis, wie zum Beispiel Obst- und Gemüsebauern oder Zierpflanzenzüchter, können auch Logistikunternehmen sowie Maschinenhersteller mit ihren Leistungen Teil dieser Wertschöpfungskette sein.

Aber warum vernetzen? Treffen erfahrene Praktiker aus unterschiedlichen Fachrichtungen erst einmal aufeinander, entstehen innovative Ideen und neue Formen der Zusammenarbeit quasi von ganz allein, so der Gedanke hinter dem Modell. Auch Rosenzüchter Franz Josef Odendahl hält diesen Blick über den Tellerrand für einen riesigen Vorteil. "Ich habe immer über die Grenzen meines Berufes hinweg geschaut, Networking war da immer ganz wichtig", sagt der Neusser Unternehmer.

Die hauseigene Kreation seines Unternehmens, die Rosen der Premium Collection, würde es heute nicht geben, wenn er einst nicht ein branchenübergreifendes Treffen zum Thema Marketing besucht hätte, so Odendahl.

Zudem soll durch die Vernetzung noch etwas weiteres Wichtiges geschaffen werden: "Die Initiative wird hoffentlich auch dazu führen, dass neue Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region entstehen", sagt Jürgen Steinmetz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Rhein-Kreis Neuss. Zumindest bei dem Rosenbauern trifft Steinmetz damit auf offene Ohren. Odendahl: "Wir versuchen, auch Ungelernte so einzuarbeiten, dass sie qualifizierte Stellen besetzen können. Also haben auch ungelernte Arbeiter die Chance, bei uns etwas zu werden."

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