In seiner Antrittsrede hob der neue Landrat noch einmal die Verdienste seines Vorgängers hervor. Dass der Rhein-Kreis Neuss in vielen Rankings weit über Kreisgrenzen hinaus an der Spitze stehe, sei ein Verdienst von Dieter Patt. Petrauschke versprach, die Standortqualitäten weiter auszubauen und sich den Herausforderungen zu stellen: "Ich bin mir sicher, dass wir zu sehr guten Ergebnissen kommen, wenn wir uns alle anstrengen."

Er setze weiterhin auf ein partnerschaftliches Miteinander, ihm sei an einer guten, vertrauensvollen und sachlichen Zusammenarbeit gelegen. "Es sind die Menschen hier, die uns verbinden, nicht nur die Kreisumlage", so Petrauschke, der ohne große Anlaufschwierigkeiten seine erste Sitzung meisterte.

Nachdem der Landrat den Diensteid abgelegt und die Kreistagsmitglieder ihre Verpflichtungserklärungen abgegeben hatten, brachte Petrauschke die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Kreis möglichst ungeschoren aus der Krise komme, mahnte aber zur Sparsamkeit: "Sparen ist fast das falsche Wort. Wir müssen wirtschaftlich arbeiten."

74 Frauen und Männer (bisher 66) bilden in den kommenden fünf Jahren den neuen Kreistag. Die große Mehrheit, nämlich 32 Mitglieder, stellt wieder die CDU. 17 Politiker gehören der SPD-Fraktion an, 9 der FDP. Bündnis 90/Die Grünen verfügen über 8 Sitze, die UWG stellt 3 Kreistagsmitglieder, die Linke 2. Für die Zentrumspartei sitzt Gerhard Woitzik im Parlament, die Aktive stellt Gabriele Dietrich, Pro NRW Daniel Mike Schöppe.

Jüngstes Mitglied ist die erst 18-jährige Johanna Scharfenberg. Die angehende Abiturientin aus Grevenbroich gehört der Fraktion Bündnis 90/Grüne an.

24 Kreispolitiker scheiden aus. Sie wurden gestern verabschiedet und erhielten zwei Landkarten als Geschenk. Zudem wurden Elisabeth Krumbein (SPD) und Christian Will (CDU) für ihre 30-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Im Gegensatz zu Will sitzt Krumbein künftig nicht mehr im Kreistag.

Des Weiteren wurden die neuen Ausschussmitglieder bestimmt. Spannung herrschte vor der Wahl der stellvertretenden Landräte, doch auf Antrag der CDU wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen.

Für acht Jahre gewählt wurde der Ständige Vertreter des Landrats. Der bisherige Wirtschafts- und Sportdezernent Jürgen Steinmetz erzielte in der Abstimmung das gleiche Ergebnis wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin: Er wurde bei neun Enthaltungen zum Kreisdirektor gewählt: "Ich freue mich auf die neue Herausforderung, das ist ein toller Vertrauensbeweis."