Freizeit in Meerbusch Warmes Wasser für die Arche Noah

Büderich · Auf der Jugendfarm mit Streichelzoo in Büderich gibt es nur kaltes Wasser und zwei mobile Toiletten. Aber bei der Arbeit mit Kindern ist ein höherer Hygienestandard wichtig. Nun haben Stadt und Arche einen Weg gefunden: Ein Sanitärcontainer soll aufgestellt werden.

 Arche-Noah-Leiterin Michaela Danker hofft, dass der Anschluss an die Kanalisation bis zum Winter fertig ist.

Arche-Noah-Leiterin Michaela Danker hofft, dass der Anschluss an die Kanalisation bis zum Winter fertig ist.

Foto: RP/ena

Nach ihrer Nacht im Zelt huschen die ersten Kinder früh morgens auf die beiden Plastik-Klos. Und nach dem Frühstück werden die Zähne überm Spülbecken mit kaltem Wasser geputzt. Die beiden einwöchigen Ferienaktionen auf der Jugendfarm Arche Noah waren ein voller Erfolg. „Aber gerade bei solchen Angeboten merken wir, wie wichtig sanitäre Anlagen und ein höherer hygienischer Standard sind“, sagt Arche-Leiterin Michaela Danker. „Dann würden wir solche Übernachtungsaktionen auch gerne öfter anbieten.“ Die Chancen, dass die Arche in Büderich demnächst endlich ans Kanalnetz angeschlossen wird, sind gut. „Gemeinsam mit den Fachleuten der Stadt Meerbusch haben wir einen Weg gefunden“, berichtet Michaela Danker. Einen Zeitplan gibt es noch nicht. „Aber wir hoffen, dass es damit bis zum Winter klappen kann.“

Auf dem Gelände wird ein Sanitärcontainer aufgestellt

Die Krefelder Firma Ramackers Tief- und Straßenbau, mit der der städtische Fachbereich Entwässerung zusammenarbeitet, hat sich dabei besonders für die Arche eingesetzt: Der Chef selbst hat sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht und zugesagt, den Anschluss kostenlos zu legen und auch die nötige Hebeanlage zu sponsern. Gemeinsam haben die Experten außerdem entschieden, auf dem Gelände kein Sanitärhaus zu bauen, sondern einen sogenannten Sanitärcontainer aufzustellen, weil dafür keine Baugenehmigung nötig ist. „Nun sind wir auf der Suche nach einem solchen Container, im Idealfall mit Dusche“, sagt Michaela Danker. Sie fragt: „Vielleicht steht sogar auf irgendeinem Firmengelände ein ausrangierter Sanitärcontainer, den wir gratis bekommen dürfen?“ Was außerdem dringend benötigt wird, sind Fachplaner, die sich mit solchen Projekten auskennen und die Anlage planen. Danker: „Und wir wünschen uns eine Pumpe der Firma Jung.“

Dass es immer wieder Meerbuscher gibt, die die engagierte Kinder- und Jugendarbeit der Arche Noah unterstützen, hat sich auch bei der jüngsten Ferienaktion gezeigt: Ein Ehepaar hat die Teilnahme an dem Programm für ein Kind finanziert, das dann in der sechsten Ferienwoche die Arche besuchen konnte. Die Teilnahme inklusive Programm und Verpflegung kostete 140 Euro. „Falls Kinder für die Übernachtung im Zelt keinen Schlafsack oder keine Matratze haben, lagern wir hier immer ein paar auf Reserve“, sagt Michaela Danker, die in diesem Sommer zum dritten Mal ein abwechslungsreiches Ferienprogramm organisiert hat.

Lisa (10) und ihre achtjährige Schwester Leonie haben ebenfalls zum dritten Mal mitgemacht. „Das Zelten auf der Wiese hat mir am besten gefallen“, erzählt Lisa. Aber auch, dass sie ihr Lieblingspony Prinzessin regelmäßig auf die Koppel bringen und deren Stall säubern durfte. Ihre kleine Schwester hat sich eine Woche lang besonders um Eseldame Mara gekümmert. Künftig werden die Schwestern sogar als sogenannte Farmkinder in der Arche mithelfen dürfen. Heißt: Sie werden sich dort ein bis zwei Mal in der Woche um die Tiere kümmern und bei der Arbeit mithelfen. „Darauf freuen wir uns schon sehr“, sagen die beiden tierlieben Schwestern, die selbst zwei Hunde haben.

Beide sind in diesen Sommerferien nicht in den Urlaub gefahren. „Aber wir hatten in der Arche auch schöne Ferien“, sagt Lisa. Gemeinsam haben die Kinder beispielsweise eine Matschküche gebaut, Hot Dogs und Pfannkuchen gegessen, die Tiere gefüttert und gestreichelt, und mit den Ponys Duplo, Flocke und Lany ging es sogar an einem Nachmittag zu Fuß zum Rhein. „Wir sind mitten durch die Stadt gegangen, und die Leute haben uns angelacht und fanden das toll“, erzählt Leonie. Am Rhein haben die Kinder – alle zwischen sieben und 13 Jahre alt – Steine gesammelt, die sie dann gemeinsam angemalt haben. „Beim Spaziergang haben uns auch sieben Ferienkinder vom Abenteuerspielplatz in Büderich begleitet“, erzählt Michaela Danker. Solche gemeinsamen Aktionen kann sich die Vorsitzende des Stadtjugendrings Meerbusch auch künftig gut vorstellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort