Unternehmer in Kaarst fordern Dialog Wirtschaftsförderung um Dialog gebeten

Kaarst. · Unternehmer Patrick Schappert (Grobi.TV) will eine Gesprächsplattform etablieren.

 Patrick Schappert sieht sich von der Stadt übergangen.

Patrick Schappert sieht sich von der Stadt übergangen.

Foto: Stephan Seeger

„Die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst steht allen Unternehmen bei Ansiedlung, Standortverlagerung oder Expansion sowie beim Kauf von Grundstücken beratend und unterstützend zur Seite“ – so steht es auf der Homepage der Stadt Kaarst geschrieben. Doch einige Kaarster Unternehmer fühlen sich von der Wirtschaftsförderung im Stich gelassen. Sie fragen sich – hart formuliert – was diese eigentlich für in Kaarst ansässige Einzelhändler und Firmen macht.

Patrick Schappert wurde in den vergangenen Wochen gleich zweimal bei öffentlichen Sitzungen vorstellig. Zuerst trat der Geschäftsführer des Unternehmens Grobi.TV im Jugendhilfeausschuss auf, eine Woche später stellte er im Stadtrat noch einmal die gleichen Fragen: „Was tut die Wirtschaftsförderung für die Unternehmen, die hier in Kaarst seit langer Zeit am Start sind? Ich würde gerne einen Dialog schaffen.“ Diesen Dialog wird es nun geben. Die Wirtschaftsförderung der Stadt – namentlich Sven Minth und Christoph Schnier – haben die Unternehmen zu einem Gespräch am 18. Februar eingeladen.

Auslöser des Ganzen war die Einladung einer externen Firma aus Monheim, die im Auftrag der Stadt Kaarst einen Imagefilm über die neuen Gewerbegebiete machen soll. „Es wird vorher nicht mit uns gesprochen. Vielleicht hätten wir ja auch etwas tun können. Ich weiß, wie es in anderen Städten läuft, da spricht die Wirtschaftsförderung auch mal mit den Unternehmen“, sagt Schappert. Es gäbe so viele Themenfelder, die interessant und wichtig für Kaarster Unternehmen seien und mit der Wirtschaftsförderung besprochen werden müssten. Doch es passiere einfach nichts. „Mit einem Event im Jahr ist es nicht getan. Vielleicht sollte man einmal im Quartal zu einem Gespräch einladen“, schlägt Schappert vor.

Wirtschaftsförderung beurteilt die Situation völlig anders

Die Wirtschaftsförderung selbst argumentiert, dass der Dialog mit den Unternehmen „seit vielen Jahren ein etabliertes Vorgehen“ sei: „Das Angebot beinhaltet ausdrücklich, den Unternehmen vor Ort als Problemlöser zur Seite zu stehen.“ Dieses Angebot würde von den meisten Unternehmen positiv bewertet werden. „Dennoch wird die Kritik einiger Kaarster Unternehmer sehr ernst genommen“, heißt es weiter. Im kreisweiten Vergleich des Mittelstandsbarometers hat die Kaarster Wirtschaftsförderung die beste Note erhalten. Sie weiß aber auch, dass etablierte Veranstaltungen wie der „Erfolgscampus“ oder „Wirtschaft trifft Kultur“ nicht ausreichen, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Schappert würde sich wünschen, dass der „Wirtschaftstreff“, den es in Kaarst früher gab, wieder eingeführt wird. Doch dazu gibt es einen Ratsbeschluss, dass die Veranstaltung im Hinblick auf die Haushaltskonsolidierung nicht mehr stattfinden wird. „Das ist schade, hier geht es wieder nur um Geld“, sagt Schappert.

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