Forderung der Grünen in Kaarst Viele Ideen für Krülland-Gelände

Kaarst. · Die Ratsfraktionen haben ganz unterschiedliche Ansichten darüber, was mit dem brachliegenden Areal passieren soll.

 Ein Handwerkerhof, ein „repräsentatives Eingangstor zur Stadt“ oder eine Halle? Die Zukunft des Grundstücks ist offen.

Ein Handwerkerhof, ein „repräsentatives Eingangstor zur Stadt“ oder eine Halle? Die Zukunft des Grundstücks ist offen.

Foto: Stephan Seeger

Das große rote Banner ist von der A 57 aus, Abfahrt Holzbüttgen, nicht zu übersehen. „Provisionsfrei zu verkaufen. 8000 – 25 000 Quadratmeter“, ist darauf zu lesen. Dabei geht es um das ehemalige Krülland-Gelände. 2015 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Zum zweiten Mal nach 2005. Dabei war Krülland der älteste Schwimmbeckenbauer Europas. Nun steht das Gelände zum Verkauf. Die Grünen haben sich daher mit einem Antrag an die Stadt gewandt. Der Vorschlag: Kaarst soll das Gelände kaufen und dort Handwerker ansiedeln, bevor möglicherweise ein Dritter aus dem Gelände etwas macht, das nicht den städtebaulichen Aspekten genügt.

„Aus Sicht der Grünen würde sich der Ort bestens anbieten, um Parzellen anzubieten, auf denen (örtliche) Handwerkerinnen und Handwerker in einer Art Handwerkerhof eine Betriebsstätte unterhalten könnten“, heißt es in einem Schreiben der Grünen an Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus. Weiter heißt es: „Es gibt dem Vernehmen nach immer wieder die Nachfrage von Handwerkerinnen und Handwerkern nach kleineren gewerblichen Parzellen. An dieser Stelle könnte aus Sicht der Grünen eine solche Lösung realisiert und somit auch eine zur Zeit brach liegende Fläche wieder nachhaltig aktiviert werden.“

Die Stadt steht nach eigener Aussage schon seit Jahren in Kontakt zu dem Eigentümer und hat auch immer zwischen diesem und Interessenten vermittelt. „In diesem Zusammenhang wurde der städtische Ankauf der Immobilie geprüft, bisher aber vor dem Hintergrund anderer Prioritäten der Liegenschaftsverwaltung nicht realisiert“, teilte die Stadt mit.

Die FDP betont, dass die Idee des Handwerkerhofs nicht neu sei

Für die FDP wäre ein Handwerkerhof nicht die richtige Lösung. Die Freien Demokraten präferieren, an dieser Stelle ein „repräsentatives Eingangstor zur Stadt“ entstehen zu lassen. Bislang biete das Grundstück keinen sonderlich attraktiven Eindruck. Die FDP würde sich wünschen, dass ein kreativer Investor sich des Grundstücks annimmt und dort ein Gebäude im Sinne des „städtebaulichen Wettbewerbs aus dem Vorjahr“ baut. Zudem sei die Idee eines Handwerkerhofes nicht neu: Erst im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaftsförderung auf einer Informationsveranstaltung erklärt, das Gewerbegebiet „am Platenhof“ für Kaarster Handwerker zu reservieren. Dort könnten solche Handwerkerhöfe entstehen, in denen sich mehrere Handwerker eine Immobilie teilen.

„Es ist sehr verwunderlich, dass die Ratsfraktion der Grünen die bereits erfolgte Präsentation und Pläne der Wirtschaftsförderung gegenüber der Kaarster Handwerkerschaft aus dem vergangenen Jahr für die Ansiedlung von Handwerksbetrieben rund um den Platenhof nicht wahrgenommen hat beziehungsweise ignoriert“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Günter Kopp. Das Interesse der Kaarster Handwerker für die am Platenhof entstehenden Grundstücke war groß, die Stadt führt bereits Gespräche mit einigen Interessenten. Daher wird sich die FDP-Fraktion dem Antrag der Grünen laut Kopp nicht anschließen.

Anneli Palmen (SPD) bringt eine Veranstaltungshalle ins Gespräch

Die SPD-Vorsitzende Anneli Palmen hält einen Ankauf durch die Stadt für „interessant“. Voraussetzung für sie ist aber, dass „kein Mondpreis“ aufgerufen wird: „Das Krülland-Gelände in der Nähe des Hotels könnte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Gewerbegebiets spielen“, sagt sie. Palmen kann sich vorstellen, dass dort eine Veranstaltungshalle entsteht. „Dafür würden sich sicher Investoren und Betreiber finden lassen“, sagt Palmen. Kleinere Handwerksbetriebe sieht auch sie eher am Platenhof. In der Vergangenheit gab es bereits die Idee, an dieser Stelle ein Bowlingcenter mit Spielhalle oder eine Multifunktionshalle entstehen zu lassen.

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