Bewerbungsverfahren läuft SPD bestimmt OB-Kandidaten im Oktober

Mönchengladbach. · Favorit ist Felix Heinrichs, aber laut Parteivorstand gibt es auch andere Interessenten.

 SPD Mönchengladbach: Gülistan Yüksel (Vorsitzende) und Hans Smolenaers (Geschäftsführer).

SPD Mönchengladbach: Gülistan Yüksel (Vorsitzende) und Hans Smolenaers (Geschäftsführer).

Foto: Andreas Gruhn

Die Kandidaten-Suche der Mönchengladbacher SPD für das Amt des Oberbürgermeisters nimmt Fahrt auf. Bis 30. August sollen sich interessierte Bewerber bei der Vorsitzenden Gülistan Yüksel melden, wie die Partei am Dienstag erklärte. Dass dazu mit großer Wahrscheinlichkeit der Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs gehören wird, bestreitet in der Partei kaum jemand. Yüksel aber betont, es gebe ein offenes Verfahren: „Es gibt Signale, dass mehrere Leute Interesse an der OB-Kandidatur haben“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Auswahlkriterien gebe es keine. „Es sollte schon ein Sozialdemokrat sein“, sagt Yüksel. Die CDU hat sich ebenfalls noch nicht auf einen Kandidaten für die Nachfolge von OB Hans Wilhelm Reiners festgelegt, der bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 nicht mehr antreten wird. Derzeit bringen sich in der Union aber eine ganze Reihe Kandidaten in Stellung.

Die SPD plant, aus der Kandidatenkür eine Art „Casting“ zu machen. Der oder die Bewerber sollen sich im September in den vier Stadtbezirken auf Veranstaltungen der Basis vorstellen. Am 8. Oktober nominiert der Vorstand dann einen Kandidaten. Die Mitglieder können dann am 10. Oktober über die Nominierung entscheiden, bevor die Delegiertenkonferenz sich am 12. Oktober auf einen Kandidaten festlegt. Dann soll auch die Reserveliste für den Rat feststehen.

Wer auch immer für die SPD das Rathaus Abtei zurückerobern soll – der- oder diejenige hat einen schwierigen Wahlkampf vor sich. Denn abgesehen davon, dass im Moment die Grünen deutlich größere Chancen haben, den OB zu stellen und einen oder mehrere der 33 Wahlkreise zu gewinnen, müssen die Sozialdemokraten sich in Mönchengladbach gegenüber der CDU profilieren, mit der sie gerade noch die Groko im Rat bildet: zusammenarbeiten und gegeneinander Wahlkampf machen. „Wir wollen mit einem Kommunalwahlprogramm erklären, warum man in Mönchengladbach die SPD wählen soll“, sagt Hans Smolenaers, Geschäftsführer der Partei. Yüksel betont: „Wir kämpfen dafür, dass es keine Groko mehr gibt. Die Menschen wollen sie nicht, auf allen Ebenen.“

Das Programm soll bis Sommer 2020 stehen. Dazu hat am Wochenende eine Konferenz aus Parteimitgliedern und Gästen aus der Stadt getagt, darunter waren NEW-Vorstand Frank Kindervatter, ADFC-Vorstandsmitglied Thomas Claßen, Mark Nierwetberg (nextMG), Olaf Caplan (Betriebsrat Schorch), Dieter Langen (Langen Immobilien), Lara Valsamidis (Kulturküche) auch zwei Schüler aus der „Fridays-for-Future“-Bewegung. Schwerpunkt-Themen sind Mobilität, Arbeit, Kinder und Jugend, Wohnen und Städtebau sowie Klimaschutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort