Jubiläum : „Auf dem Sportplatz sind alle gleich“
St. Tönis. 2019 ist für die DJK Teutonia ein Jubiläumsjahr: Vor 100 Jahren gründete sich der Vorgänger-Verband. Ein Blick in die Geschichte.
Der Fußball hat die Leichtathletik abgelöst. Einst war sie die größte Abteilung beim DJK Teutonia 1920, heute stehen die Leichtathleten mit 116 Mitgliedern zumindest zahlenmäßig hinter den 418 Fußballern des Sportvereins in St. Tönis. Insgesamt ist die DJK Teutonia gewachsen: von zwei Sportarten auf elf Abteilungen sowie von rund 60 auf fast 1200 Mitglieder. Nun wird der Verein 100 Jahre alt.
1920 gründete sich in Würzburg die „Deutsche Jugendkraft – Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“, unmittelbar danach entstand die DJK Teutonia in St. Tönis. Aus dieser Zeit ist nur wenig überliefert, da die Gründungsunterlagen im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenanschlag im Pfarramt St. Cornelius verbrannten.
Der Vereinssport startete mit Fußball und Turnen im Aloysius-Heim, welches sich im heutigen Bereich des Krankenhauses befand. Als Übungsgelände diente der Sportplatz an der Schelthofer Straße. Später kamen weitere Sportarten dazu, etwa Handball und Leichtathletik, Schwimmen, verschiedene Gymnastik-Abteilungen, Badminton und Boule. Die Basketball- und die Radsport-Abteilung lösten sich wieder aus dem Verein.
Einst gab es im Verein auch Basketball und Radsport
Nach 13 Jahren kam für den Verein das vorläufige Ende: Um dem Verbot und der Auflösung durch staatliche Stellen zu entgehen, stellte der Vorstand 1933 während des Nationalsozialismus die Arbeit ein. Nach dem Ende des Krieges wurde die DJK Teutonia im Mai 1948 reaktiviert. Die Genehmigung zur Nutzung des Sportplatzes an der Kempener Straße wurde im Januar 1949 erteilt, die Fußballer begannen ihren Spielbetrieb ab der zweiten Serie der unteren Klasse – und verloren das erste Spiel mit 1:11.
In den ersten Jahren nach der Neugründung mussten Mitglieder und Vorstand finanziell einspringen. Es gab kaum staatliche Unterstützung, die DJK Teutonia musste von vorne anfangen. Nachdem es langsam bergauf ging, stellten sich auch bald die ersten sportlichen Erfolge ein. So lief es beispielsweise für die Fußballer rund: Erster Höhepunkt war 1953/54 die Meisterschaft in der zweiten Kreisklasse und der damit verbundene Aufstieg in die Erste Kreisklasse, in der die Mannschaft fünf Jahre blieb. Auch die Reserve brachte in diesem Jahr den ersten Titel nach St. Tönis. „Es war wohl die stärkste Zeit für unsere Fußballer und unseren Verein, spielerisch und gesellschaftlich“, heißt es in der Vereinsfestschrift zum Jubiläum.