Willich Ein Vierteljahrhundert „De Bütt“

Willich. · Das Willicher Freizeitbad wird 25 Jahre alt. Die Schwimmbad-Geschichte des Ortes ist aber noch älter. Ein Rückblick.

 So sah das Freizeitbad 2009 im Kerzenschein aus.

So sah das Freizeitbad 2009 im Kerzenschein aus.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Wenn Simone Küppers den Namen „De Bütt“ hört, dann muss die ehemalige Leiterin des Willicher Freizeitbads in Sachen Assoziation nicht überlegen. „Ein Stück Zuhause“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. 13 Jahre stand sie an der Spitze des Bades, das jetzt sein 25-jähriges Bestehen feiert. Küppers, die in die Kämmerei der Stadt Willich wechselte, erinnert sich gern an die Jahre im Bad zurück. „Dort ist immer etwas gemacht worden, um es attraktiv und auf einem modernen technischen Standard zu halten. Die langjährigen Mitarbeiter sowie die Vereine und Gruppen prägen De Bütt mit. Es ist ein familiäres Bad zum Wohlfühlen und sich daheim fühlen“, sagt Küppers, die damals die Leitung von Olaf Schnödewind übernahm, nachdem er diese neun Jahre inne gehabt hatte.

Das Willicher Schwimmbad an sich ist indes älter. Bereits 1965 eröffnete die Stadt ein Hallenbad, dessen Bau rund 1,6 Millionen D-Mark kostete. Knapp zehn Jahre später folgte ein Freibad. Mit Gesamtkosten von 5,47 Millionen DM wurden ein wettkampfgerechtes Acht-Bahnen-Becken und ein davon getrenntes, 1000 Quadratmeter großes Nichtschwimmerbecken gebaut. Dazu gab es eine 20 000 Quadratmeter große Liegewiese. 1977 erwarb die Stadt ein weiteres Grundstück von 25 000 Quadratmeter, um die Liegewiese zu erweitern. Vor dem Hintergrund sinkender Nutzerzahlen kamen Überlegungen für den Umbau des Hallenbades in ein modernes Freizeitbad auf.

Im Mai 1987 stand ein 3,5 Millionen teures Konzept, was allerdings kurz darauf hinfällig wurde. Im Mai 1990 griff ein Brand in der Cafeteria auf das Hallenbad über und beschädigte wesentliche Teile so stark, dass das Bad geschlossen werden musste. Die Frage Sanierung oder Neubau fiel zugunsten des heutigen Freizeitbades aus. Ende August 1992 wurde die Brandruine abgerissen. Im Januar 1993 starteten die Arbeiten für den Neubau, nachdem ein erster Zuschussbescheid des Landes für den 15 Millionen DM teuren Komplex eingegangen war. Insgesamt gab das Land Zuschüsse in Höhe von 3,8 Millionen DM.

540 Bürger beteiligten sich
an der Namenssuche

Am 13. Februar 1993 legte die Stadt Willich den Grundstein für das neue Spaßbad. Am 12. November feierte man das Richtfest. 540 Bürger beteiligten sich an der Namensgebung, wobei sich der Rat 1994 mit großer Mehrheit für den Vorschlag „De Bütt“ entschied. Am 21. Juni 1994 übergab die Stadt das Bad offiziell an die Besucher. 3000 Quadratmeter Wasserfläche mit einer Vielzahl von Attraktionen wie eine 60 Meter lange Rutsche, drei Whirlpools, ein Strömungskanal sowie eine 200 Quadratmeter große Sauna lockten.

Das große Wettkampfbecken wurde mit einem Hubboden versehen, was die Nutzungsmöglichkeiten erheblich vergrößerte. Der Bau eines Lehrschwimmbeckens mit Hubboden, separatem Eingangsbereich und eigenen Umkleideräumen schloss sich an. Die Stadt nahm 1,4 Millionen Euro in die Hand und eröffnete im Oktober 2007 das neue Becken. Im gleichen Jahr beschloss der Stadtrat, das sanierungsbedürftige Freibad um- und auszubauen. Dafür wurde ein Kostenrahmen von 3,1 Millionen Euro angesetzt. Nach Abschluss der Freibadsaison 2008 starteten die Arbeiten. Im Mittelpunkt stand die Aufteilung des 50-Meter- in zwei 25-Meter-Becken, wobei eines als Wellness-Bereich konzipiert wurde. Im April 2015 beschloss der zuständige Abgabenausschuss, die marode 60-Meter-Rutsche durch eine neue, modernere, 90 Meter lange Konstruktion mit Spiel- und Spaßelementen zu ersetzen. Kostenpunkt: 560 000 Euro. Die für den Kreis Viersen einzigartige Rutsche entwickelte sich zu einem absoluten Besuchermagneten.

Ende 2016 stand ein Leitungswechsel in De Bütt an. Küppers wechselte in die Kämmerei. Philip Bauknecht übernahm. Sein großes Projekt ist derzeit die Saunasanierung, die in den letzten Zügen steckt.

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