Freizeitbad „De Bütt“ „De Bütt“ gibt verlorene Schätzchen frei

Willich. · Im Zuge der Grundreinigung wird dieses Mal auch der Hubboden erneuert. Das förderte drei Ringe zutage.

Derzeit wird das Schwimmbad „De Bütt“ gründlich gereinigt. Zudem wird der Hubboden ausgetauscht, weil die Konstruktion in die Jahre gekommen war.

Derzeit wird das Schwimmbad „De Bütt“ gründlich gereinigt. Zudem wird der Hubboden ausgetauscht, weil die Konstruktion in die Jahre gekommen war.

Foto: Norbert Prümen

Der komplette Bereich um das Sportbecken im Willicher Schwimmbad „De Bütt“ ist mit Absperrgittern gesichert. Statt klarem Wasser bestimmt gähnende Leere das Bild. Kein Tröpfchen ist im Becken, dafür liegen jede Menge Platten auf dem Boden, und die Konstruktion des Hubbodens ist zu sehen. Wo sonst eine Schürze den Blick auf die Unterkonstruktion des in der Höhe veränderbaren Bodens verbirgt, sind Gewindestangen mit Rollen sichtbar. „Den Blick bietet nur die Grundreinigung, wobei wir in diesem Jahr dem Hubboden ein Geheimnis entnommen haben“, sagt Badleiter Philipp Bauknecht und deutet auf drei Ringe in seiner Hand.

Die Ringe lagen vermutlich jahrelang im Becken

Anders als bei den sonstigen jährlichen Grundreinigungen wurden diesmal sämtliche Glashartgewebeplatten (GFK-Platten) von der Konstruktion abgenommen. Das Schwimmbad bekommt nämlich einen komplett neuen Hubboden. Der alte begann, an vereinzelten Stellen Löcher zu werfen, und diese hätten in absehbarer Zeit aufplatzen und damit für Verletzungen bei den Badegästen sorgen können. Daher wird der gesamte Boden nach nunmehr 25 Jahren gänzlich ausgetauscht. Die Kosten: rund 100 000 Euro.

Als die Platten des Hubbodens nacheinander abmontiert wurden, fanden die Mitarbeiter gleich drei Fingerringe. Diese waren zwischen die Schienen der Metallkonstruktion und die GFK-Platten gerutscht und daher bei Grundreinigungen vorher nie entdeckt worden. Aufgrund der Breite und Schwere vermutet Bauknecht, dass es sich bei dem einen Modell um einen Ehering handelt, wobei aber keine Gravur mehr zu lesen ist. Ein weiterer Ring weist keltische Ornamente auf, und das zarteste Modell zeigt ein Flechtwerkmuster. Wegen des Zustands der Ringe schätzt der Badleiter, dass sie mehrere Jahre in der Hubbodenkonstruktion verklemmt gewesen sein müssen. Besitzer: unbekannt.

60 Hubboden-Elemente müssen die De-Bütt-Mitarbeiter vom Lkw in die Schwimmhalle tragen. 90 Kilogramm bringen die größten auf die Waage. „Pause, das Essen ist da“, schallt derweil eine Stimme über die Beschallungsanlage des Bades. Die Badmitarbeiter stoppen Reinigungsarbeiten und ziehen in Richtung Pausenraum. Lediglich die beiden Männer der Fachfirma, die den neuen Hubboden installieren, arbeiten weiter. Jede Platte wird einzeln befestigt, und das kostet Zeit.

Die Reinigungsarbeiten
laufen auf Hochtouren

Bauknecht läuft indes am Sportbecken vorbei. Die Startblöcke liegen am Rand, und im Variobad stehen die Aqua-Bikes am Rand der Schwimmhalle. Im Gegensatz zum Sportbecken schwappt hier noch das Wasser im Becken. „Wir pumpen das Wasser teilweise von Becken zu Becken um, um das saubere, temperierte Wasser nicht einfach bei der Grundreinigung komplett abzulassen. So sparen wir Energie und schonen die Umwelt“, erklärt Bauknecht.

3,9 Millionen Liter Wasser sind in den vier Becken im Innenbereich der Bütt im Umlauf. Im Auslaufbecken der Rutsche ist eine Pumpe im Einsatz, die das Wasser des Beckens ins Lehrbecken hinüber pumpt. Die Rutsche erfährt dabei nicht nur eine Grundreinigung, sondern wird zugleich gewartet.

Im Freizeitbecken schwimmen die roten Bügel der Umkleiden im Wasser. Das gechlorte Wasser wirkt nämlich desinfizierend, und das nutzt das Badteam, bevor auch hier das Wasser umgepumpt und erneut durch die Kläranlagentechnik des Schwimmbads geht. Auch die weißen Stühle haben eine Runde im Freizeitbecken gedreht, wurden geschrubbt und stehen nun aufgestapelt und strahlend weiß im Wintergarten.

Aus der ersten Etage ist das Hämmern von Presslufthämmern zu hören. Die Mittagspause ist vorbei, und die Entkernung des Saunabereichs geht weiter, wobei derzeit das Tauchbecken entfernt wird. „Das stellt sich als sehr hartnäckig heraus. Es ist komplett gegossen und mit Stahlverstrebungen verstärkt“, erklärt Bauknecht. Neben der normalen Grundreinigung und dem neuen Hubboden muss in der Küche noch die Decke ausgetauscht werden, denn mit dem kommenden Jahr zieht ein neuer Pächter in die Gastronomie des Schwimmbades.

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