Ein Magazin über Thomas von Kempen

122 Seiten stark ist eine hochwertige Neuerscheinung, die den berühmtesten Sohn der Stadt zum Thema hat. Außerdem: Erinnerung an eine Knobel-Legende und Jeckes im Sommer.

Kempen. Der aus Kempen stammende Wahl-Berliner Arnt Cobbers ist der „Sohn des Altmeisters“. Gemeint ist der 2006 verstorbene Hannes Cobbers, ein bekannter Kempener Nachtschwärmer, der das Knobelspiel liebte. Zu seinen Ehren wurde vor elf Jahren der „Hannes-Cobbers-Cup“ von Freunden gestiftet. Doch der Pokal geriet in Vergessenheit und konnte erst kürzlich wieder im Keller der Thomasschänke aufgespürt werden.

Altstadt-Geflüster

Ein Magazin über Thomas von Kempen
Foto: Lübke

Genau hier, an der Peterstraße, trafen sich am Donnerstagabend Knobel-Freunde, um mal wieder einen würdigen Sieger zu ermitteln. Passender Anlass war der 90. Geburtstag von Hannes Cobbers. Auch Sohn Arnt — obwohl „selbst kein Knobler“ — war dafür von der Spree an den Niederrhein gekommen. Gewonnen hat übrigens Tochter Sina (13) — das hätte den Großvater sicher sehr gefreut.

Achtung, jetzt wird’s „thomas-lastig“: Einige Stunden zuvor konnte der promovierte Kunsthistoriker und Musikjournalist Arnt Cobben in seiner Heimatstadt noch einen weiteren Altstadt-Termin wahrnehmen. Am Thomas-Denkmal wurde das neue Thomas-Magazin des Thomas-Vereins vorgestellt. Die erste Ausgabe enthält auch einen Text des Berliners über das „Königreich Kempen“. Voller Stolz präsentierte Vereins-Geschäftsführerin Angela Janssen das Magazin und lobte das gesamte Redaktions-, Design- und Autorenteam.

Beides, Stolz und Lob, sind berechtigt. Bei „Hemerken“ (Thomas a Kempis wurde als Thomas Hemerken geboren) handelt es sich um ein hochwertiges Magazin, das auf 122 Seiten Texte von enormer Themenbandbreite (Papst, Clinton, Bier etc.) vereint und zum Teil spektakuläre Fotos präsentiert — zum Beispiel von einen bekannten Kempener Immobilienunternehmer in Gewändern aus dem Mittelalter, also der Zeit Thomas’. Die Liste der Autoren und Mitwirkenden liest sich wie ein regionales „Who’s Who“: Uwe Schummer, Dr. Karl Geuchen und seine Frau Ute Gremmel-Geuchen, Hans Kaiser, „Yussuf Birker“, Professor Klaus Peter Hufer. . . Aber auch der berühmte Pater Anselm Grün und ein Vatikan-Journalist namens Stefan von Kempis haben Inhalte beigesteuert. Bleibt noch die Frage zu klären, wie man an ein solches Magazin herankommt. Hier kann der Flüsterer helfen: Für 7.50 Euro gibt es „Hemerken“ unter anderem in allen Kempener Buchhandlungen und bei Schreibwaren Beckers an der Engerstraße. Die Auflage liegt bei 4000 Exemplaren. Ein Abo ist nicht möglich: Es soll eine einmalige Aktion bleiben.

Wir bleiben noch etwas bei Thomas: Viele Kinder erwarten ihn bereits sehnsüchtig: den größten Sandkasten der Stadt, der auch im letzten Sommer schon vom Lions Club „Thomas a Kempis“ und dem Kinderschutzbund auf dem Kirchplatz aufgebaut wurde. Die Idee der Initiative „Kinder in die Mitte“ kam so gut an, dass sie in diesem Jahr fortgesetzt wird. Vom 14. Juli bis zum 26. August heißt es im Herzen der Altstadt daher wieder: buddeln und Sandburgen bauen. Mit Unterstützung des Kinderschutzbundes wird die 64 Quadratmeter große Spielbox im Schatten von Rathaus und Propsteikirche aufgestellt.

Eröffnet wird die sandige Aktion am Samstag, 14. Juli, 11 Uhr, im Rahmen des traditionellen Kindertrödelmarktes, den der Kinderschutzbund rund um den Buttermarkt veranstaltet. Es gibt ein kleines Begleitprogramm mit Wortbeiträgen und Musik. Das Kemp’sche Huus liefert erfrischende Getränke. Die Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt bietet eine Kinderkirche am Sonntag, 15. Juli, um 11 Uhr. Der Wortgottesdienst richtet sich an Kinder bis sieben Jahren und ihre Familien und findet am Sandkasten statt. „Wir sind insbesondere der Stadt und der Pfarrgemeinde St. Marien dankbar, dass sie uns erneut so vehement unterstützen“, sagt Martin Kamp, Initiator der Aktion und nun ehemaliger Präsident des Lions-Clubs: Zum 1. Juli hat Stephan Lange die Präsidentschaft übernommen.

Dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, im Altstadt-Geflüster eine Nachricht über ein Ereignis finden, das sich in Tönisberg zugetragen hat, ist ungewöhnlich. Diese Tatsache hat ganz einfach damit zu tun, dass die Ratssitzung am Dienstag ausnahmsweise in der „Alten Scheune“ im Bergdorf stattgefunden hat. Weil SPD-Ratsherr Detlef Krahé die Ratskanne bekam, erwiesen ihm die Kollegen die Ehre, sich nach Tönisberg aufzumachen. Soweit zum Hintergrund — nun zur Nachricht: In der „Scheune“ waren die akustischen Bedingungen verständlicherweise deutlich schlechter als im Ratssaal am Buttermarkt. Das lag in erster Linie daran, dass es dort nur ein (!) Mikro gab, das dem jeweiligen Redner zur Verfügung gestellt wurde. Angesichts von rund 40 Politikern, Verwaltungsspitze und geschätzten 150 Gästen, die wegen der Aqua-Sol-Debatte gekommen waren, hatte das Mikrofon einiges zu leisten. Das Gerät hat es tatsächlich ausgehalten. Ebenso wie Stadtsprecher Christoph Dellmans, der das Mikro meistens durch den Saal trug. Dadurch wurde die Stadtkasse übrigens nicht zusätzlich belastet. Der Flüsterer hat herausgefunden, dass Dellmans für diesen Einsatz kein Kilometergeld abrechnen darf.

Mitten im Sommer wird’s nun jeck: Grund ist die jüngst ausgetragene Mitgliederversammlung der Kempener Prinzengarde. Fast 70 Mitglieder waren im Kolpinghaus dabei. Vor allem, um Danke zu sagen. Denn nach 25 Jahren im Vorstand der Garde kandidierte Heiner Hermans nicht für ein Amt. 20 von diesen 25 Jahren war Hermans Vorsitzender. Zwei weitere jecke Promis verlassen den Vorstand: Jüppi Trienekens, vor allem als St. Martin bekannt, war 20 Jahre zweiter Vorsitzender. Und Schatzmeister Reinhold Kiehstaller war ebenso zwei Jahrzehnte im Vorstand aktiv. Für das Trio, das im 40. Jahr des Bestehens der Prinzengarde gab es von Ehrenleutnant Michael Gehlen lobende Worte und Beifall der Mitglieder.

Heiner Hermans dankte allen Mitgliedern für die gewährte Unterstützung. Ganz besonders bedankte er sich bei seiner Frau Yvonne (früheres Mariechen der Garde), die ihm „immer wieder frei gegeben hatte für die Narretei“. Von Hermans gab es einen letzten Blick zurück auf die letzte Session 2017/18 mit dem „Hüpperschen Prinzenpaar Pasch und Gefolge“. Am Schluss wagte Heiner Hermans auch noch einen Blick in die Glaskugel: „Wir freuen uns auf den 11.11. mit der offiziellen Vorstellung des neuen hüpperschen Prinzenpaares.“ Aus dem Kendeldorf sollen die Pasch-Nachfolger wohl kommen, so das Gerücht.

Die Weichen für die Nachfolge im geschäftsführenden Vorstand waren schon vor der Jahreshauptversammlung gestellt. Und erneut ist „Zint Huppert“ im närrischen Spiel aktiv mit dabei. Denn der neue erste Vorsitzende ist der 33-jährige Versicherungskaufmann Peter van der Bloemen aus St. Hubert. Der neue zweite Vorsitzende kommt aus der ehemaligen Landgemeinde Schmalbroich. Es ist Christoph Impelmanns, der 34 Jahre alt und Landwirtschaftsmeister ist. Der neue Schatzmeister der Prinzengarde ist der 43-jährige Steuerfachangestellte Achim Hecke, der in Schiefbahn lebt. Peter van der Bloemen sagte nach seiner einstimmigen Wahl, dass er einen „große Verantwortung übernommen hat“. Neuer Beisitzer wurde Simon Hoffmans.

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