Breyell: Nase voll von der Baustelle

Die Breyeller haben genug von Lärm und Vollsperrungen. Lichtblick: Am Ende des Jahres soll alles fertig sein.

Breyell. "Es ist eine schreckliche Zeit. Es kracht, rappelt, stinkt, rüttelt und vibriert den ganzen Tag", klagt eine Anwohnerin der Lobbericher Straße in Breyell. Die Straße wird seit Januar komplett erneuert: Asphaltdecke, Fahrbahnführung und Radwege sowie alle Leitungen für Strom, Gas und Wasser. "Morgens habe ich die Rollladen runter gelassen und das Hörgerät ausgestellt - trotzdem höre ich den Krach."

Viele Breyeller hatten gehofft, dass die Vollsperrung des Ortskerns am vergangenen Wochenende das vorläufige "Ende des Schreckens" sein würde. "Wir glaubten, dass die Lobbericher Straße nach den Asphaltarbeiten wenigstens in beide Fahrtrichtungen freigegeben würde", sagt Horst Fretz, der sein Fahrradgeschäft im Baustellenbereich hat. Mitnichten: Auch in dieser Woche ist die Straße nur ortseinwärts zu befahren.

Horst Fretz: "Die Laufkundschaft bleibt weg. Es kommen nur die Stammkunden, die ganz gezielt zu uns wollen." Gastwirt Wilfried Kreuels ("Hotel Zur Post") beklagt starke Umsatzeinbußen durch das Wegbleiben von Stammkunden. "Viele Gäste aus Speckerfeld, die früher mit dem Taxi heimfuhren, bleiben weg. Begründung: "Die Umgehung treibt die Taxi-Kosten in die Höhe."

Auch Brigitte und Sebastian Schmitz (Anlieger Haagstraße) haben nach jetzt neun Monaten Bauzeit die Nase voll: "Der Kraftverkehr hat sich durch die Umleitung vervielfacht. Viele fahren viel zu schnell. Manchmal wird das Parkverbot missachtet. Es wäre schön, wenn sich die Polizei öfter sehen ließe."

Elf Monate waren seitens des Bauträgers (Landesbetrieb Straßen NRW) für die Maßnahme veranschlagt. Dann müsste im Dezember alles fertig sein. Dies wird nach Auskunft des Nettetaler Tiefbauamtes, das die Bauleitung hat, auch eingehalten werden. "Die lange Bauzeit für das relativ kurze Straßenstück kommt daher, dass alle Leitungen und sogar die Hausanschlüsse erneuert werden mussten.

Für Strom, Gas-, Wasser- und Abwasser sowie Telefon sind verschiedene Bauträger zuständig, deren Einsatz nicht immer leicht koordiniert und abgestimmt werden konnte", heißt es in einer Stellungnahme des Amtes.

Die Teerarbeiten auf dem 400Meter langen Straßenstück und in der Kreuzung Haag-,/Lobbericher Straße/Felderend sind abgeschlossen - ebenso die Markierungsarbeiten. Jetzt wird noch an Grundstückseinfahrten Rad- und Fußweg gearbeitet. Außerdem fehlt noch der Straßenanschluss an der Einmündung Schaager Straße (Hermitage). Am Jahresende sollen die Arbeiten beendet sein.

Während des Breyeller Christkindl-Marktes am ersten Adventwochenende (28. bis 30. November) legen die Bauarbeiter eine Pause ein. Die Lobbericher Straße wird für das Wochenende in beide Richtungen freigegeben.

Anwohner und Geschäftsleute sind aber nicht nur negativ gestimmt: "Die Breyeller freuen sich, wenn alles fertig ist. Der neue Fahrradweg kommt uns allen zu Gute. Der Schulweg wird sicherer", sagt Fahrradhändler Fretz. Ebenfalls positiv: Der Unfallschwerpunkt Lobbericher Straße/Onnert ist entschärft. Die Haupt-Unfallursache "überhöhte Geschwindigkeit" wird durch die neue, engere Straßenführung entschärft.

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