Velbert Winterkälte und regelmäßiger Sport helfen den gestressten Venen

Velbert · Die Velberter Spezialistin Gabriele Kischel-Augart erklärt, wie sich Venenleiden bemerkbar machen.

 Wer sich bei kühlen Temperaturen im Winter sportlich betätigt, hilft seinen Venen gleich doppelt.

Wer sich bei kühlen Temperaturen im Winter sportlich betätigt, hilft seinen Venen gleich doppelt.

Foto: Bildrechte Helios Klinikum Niederberg/Bildrechte: Herlios/iStock/Maridav

Wer sich bei kühlen Temperaturen im Winter sportlich betätigt, hilft seinen Venen gleich doppelt: Einerseits sorgt die Kälte dafür, dass sich die Venen zusammenziehen und der Blutfluss verbessert wird, andererseits wird die Muskelpumpe, ein biomechanischer Ablauf, durch zum Beispiel Skifahren oder Spaziergänge im Schnee aktiviert, was wiederum die Venen stärkt.

Zwischen 50 und 80 Prozent der Erwachsenen weise krankhaft veränderte Venen unterschiedlich starker Ausprägung auf. Darauf macht das Helios Klinikum Niederberg aufmerksam. Venenleiden könnten sich auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar machen – mal durch geschwollene Beine, Besenreiser oder auch Krampfadern. „Laufen und Liegen statt Sitzen und Stehen lautet die Devise, aber nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über“, sagt Dr. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum an der Robert-Koch-Straße.

Die hohen Temperaturen im Sommer bedingen, dass sich die Venen weiten und die Beschwerden zunehmen. „Wegbereiter dafür sind undichte Venenklappen, die zu einem Rückstrom von Blut in die Beine führen. Die Venenwände geben dem Blutstau in den Beinen nach und erweitern sich“, erläutert Spezialistin Kischel-Augart. Die Folge sind sichtbare Ausweitungen und Aussackungen der Venen, also: Krampfadern. Der Blutabfluss wird immer schlechter, der Druck in den Beinvenen erhöht sich, die Krampfadern werden schlimmer – ein Teufelskreis, wenn nichts unternommen wird. Eine rechtzeitige Behandlung verhindert die Probleme des Krampfaderleidens.

Die Winterkälte hilft den gestressten Venen, indem die kühlen Außentemperaturen die Venenwände verengen und das Blut schneller fließen kann. Wer zudem dann noch im Winter Sport macht, tut seinen Venen etwas richtig Gutes: Bei jedem Schritt arbeiten die Muskeln und aktivieren die Venentätigkeit. So kommt der Bluttransport aus den Beinen entgegen der Schwerkraft zum Herzen so richtig in Schwung.

Wer unter schweren Beinen leidet, sollte auf Sauna verzichten

Wer unter schweren Beinen leidet, sollte deshalb nicht nur im Winter auf heiße Bäder und Saunagänge verzichten. Auch medizinische Kompressionsstrümpfe können die Beine entlasten. „Der Kompressionsdruck der Strümpfe ist so dosiert, dass die Klappen in den Venen schließen und das Blut wieder in Richtung Herz gepumpt wird“, erklärt Dr. Gabriele Kischel-Augart.

Nachstehend gibt die Velberter Medizinerin noch ein paar Tipps, um Venenleiden zu vermeiden. „Treiben Sie regelmäßig Sport, wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Das kräftigt die Muskelpumpe. Lagern Sie Ihre Beine so oft als möglich hoch. Schlagen Sie nicht die Beine übereinander, denn das drückt eventuell die Venen in der Kniekehle ab und kann somit die Blutzirkulation hemmen. Tragen Sie bequemes Schuhwerk, da hohe Absätze negativ auf die Venenfunktion wirken.

Meiden Sie extreme Hitze wie Sonne oder Sauna.

Achten Sie auf Ihr Gewicht.

Wechselduschen und kaltes Wasser verbessern die Blutzirkulation.

Beachten Sie folgende Regel: Sitzen und Stehen ist schlecht, Laufen und Liegen besser.

Umstritten ist, ob Arzneimittel Krampfadern vorbeugen können.

Achten Sie besonders in der Schwangerschaft auf Ihre Beinvenen. Zeigen sich erste Hinweise auf Krampfadern, empfiehlt es sich, Kompressionsstrümpfe zu tragen.“

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