Velbert: Sportzentrum - Baustart mit einem gerüttelt Maß Optimismus

Bauprojekte: Auf dem Gelände an der Industriestraße ist am Dienstag (12.5.) der offizielle Startschuss für die größte städtische Investition seit dem Bau des Forums Niederberg gefallen.

Velbert. Symbolisch ist er immer, der berühmte erste Spatenstich für Bauprojekte - wer würde heutzutage schließlich eine Baugrube mit einem Spaten ausheben.

An der Industriestraße griff Bürgermeister Stefan Freitag am Dienstag (12.5.) aber noch zu einem ganz anderen Werkzeug, um den offiziellen Baubeginn für das Sportzentrum zu signalisieren. Mit einer Rüttelmaschine befestigte er unter reichlich Lärm einen kleinen Teil der sogenannten Investorschicht, die jetzt auf den bereits verfüllten und abgedichteten Teil des Deponiegeländes aufgetragen wird.

Diese Arbeiten werden bereits in Regie des städtischen Tochter-Betriebs Kultur- und Veranstaltungs GmbH (KVV) ausgeführt, die das Sportzentrum realisieren wird. Im kommenden Jahr, so kündigte KVV-Geschäftsführer und Sportdezernent Holger Richter an, werden die Hochbauarbeiten beginnen.

Als erstes in Angriff genommen wird der Hallenkomplex, der eine Doppel- und eine Einzelsporthalle, eine Halle für Turner und Tanzsportler sowie eine geschlossene Rollsporthalle umfasst. Außerdem sind ein Gastronomie-, ein Fitnessbereich sowie eine Soccerhalle vorgesehen, die privat betrieben werden sollen.

"Diese Überlegungen scheinen durchaus realisierbar", sagte Richter am Dienstag. Auch Nicht-Vereinsmitglieder sollen so auf die Anlage gelockt werden. "Wer nicht Sport treiben oder zuschauen möchte, kann von der Außenterrasse einen Blick bis ins Ruhrgebiet genießen", so Richter.

Als nächstes wird, etwas tiefer gelegen, die Leichtathletikanlage gebaut. Und daran anschließend soll im zweiten Bauabschnitt das Fußballstadion entstehen.

Es soll Mitte 2012 fertiggestellt sein, der erste Bauabschnitt mit den Hallen Ende 2011. Die Velberter Sportgemeinschaft, das Tanz-Sport-Zentrum und die Commanders (Skaterhockey) werden die Hauptnutzer der Anlagen sein, außerdem viele Schulen.

Für letztere, kritisierte anlässlich des Baubeginns noch einmal die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niederberg (GEW), bedeute der vorgesehene Wegfall der Anlagen "Am Wasserturm" jedoch aufwändige Bustransporte zum neuen Sportzentrum.

Und auch die Wählergemeinschaft UVB sowie Die Linke machten am Dienstag vor Ort erneut ihren Protest deutlich, der sich vor allem an den hohen Kosten des Projekts (14,5 Millionen Euro) entzündet. UVB-Mitglieder traten in Trauerkleidung auf, die Linke wollte "den Größenwahn beerdigen".

"Wir haben es hier mit der größen öffentlichen Investition in Velbert seit dem Forum Niederberg zu tun. Dass das die Menschen bewegt, ist nachvollziehbar. Und dass kontrovers diskutiert wird, ist lebendige Demokratie und gehört zur Meinungsfreiheit", sagte Bürgermeister Stefan Freitag in seiner Ansprache.

Dennoch zeigte sich Freitag überzeugt, dass die Entscheidung für das Sportzentrum richtig und richtungsweisend für den Sport in Velbert sei. "Ich bin froh, dass wir den Mut dazu gefunden haben, auch über Widerstände hinweg", dankte er "denen, die standhaft geblieben sind" - es waren am Ende CDU, SPD und Grüne, die das Projekt im April auf den Weg gebracht haben.

"Man muss auch mal Bewährtes aufgeben, wenn festgestellt wird, dass Neues besser ist", sagte der Bürgermeister. Zudem sei es seine Erfahrung, dass die Kritik mit dem Baufortschritt eines Projekts in der Regel abnehme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort