Ratingen: Die FWR unterstützen den Bürgermeister bei den Wahlen

Die Ex-CDU-Politiker treten nicht als Gruppe zur Wahl an. Dem Bürgermeister Harald Birkenkamp sagen sie Unterstützung im Kampf um die Wiederwahl zu.

Ratingen. Die Katze ist aus dem Sack, und sie kuschelt mit dem Amtsinhaber: Die Freien Wähler Ratingen (FWR) werden Bürgermeister Harald Birkenkamp im Kampf um die Wiederwahl unterstützen.

Das sagte der stellvertretende Vorsitzende der FWR-Fraktion, Karl-Heinz Jörgens, der WZ am Dienstag. Dass die Freien Wähler als Gruppe zur Kommunalwahl Ende August antreten, schloss Jörgens aus.

Er selbst wird dem Rat nach drei Jahrzehnten nicht mehr angehören. "Es kann sein, dass Dieter-Josef Rubner für die Bürger Union antritt. Aber das ist noch offen."

Die Wahlaussage zugunsten Birkenkamps und gegen den CDU-Kandidaten Stephan Santelmann aus Köln ist der Schlussstrich unter eine Fehde, die Ende vergangenen Jahres in eine Aufsplitterung der CDU-Ratsfraktion gipfelte.

Damals verließen neben Rubner und Jörgens auch Rolf Blumenkamp, Jochem Noss und Ulrich Giegling die Fraktion. Deren Größe schrumpfte von 23 auf 18 Köpfe. Mit ihnen trat der Chef des Ortsverbandes Lintorf und stellvertretende Vorsitzende des Stadtverbandes, Klaus Bilzer, aus der CDU aus.

Vorausgegangen war die Entscheidung des Stadtverbandes, Noss, Giegling, Jörgens und Rubner nicht mehr als Ratskandidaten zu nominieren. Das war ein Affront gegen den Ortsverband Lintorf, der innerhalb der CDU als unbequem galt.

Nutznießer des geordneten Rückzugs der FWR aus dem Rat ist bürgerliche Konkurrenz der CDU, die Bürger Union. Die vor der Kommunalwahl 2004 aus der CDU hervorgegangen, als noch heftigere Machtkämpfe die Partei zerrissen.

"Bürgermeister Birkenkamp leistet vor allem wirtschaftspolitisch ganz hervorragende Arbeit für Ratingen", sagte Jörgens und begründete so die Werbung der FWR für den parteilosen Amtsinhaber, der im Rat von der Bürger Union gestützt wird. Auch was Schulen und Kindergärten angehe, stünde die Stadt nicht zuletzt dank Birkenkamp glänzend da.

"Wir werden in Lintorf oft gefragt, ob wir wieder kandidieren", erklärte Jörgens. "Wir sagen dann nein und empfehlen, die Bürger Union zu wählen", fügte Bilzer hinzu. Die Kandidaten der CDU hätten keine Bindung zu Lintorf.

Eine Rückkehr zu den Christdemokraten ist für die Sechs unmöglich. Zumindest, solange der Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste, der Stadtverbands-Vorsitzende Rolf Steuwe und Fraktionschef Ewald Vielhaus dort das Sagen haben.

Ihnen werfen die ehemaligen Parteifreunde Strippenzieherei und falsches Spiel vor. Da gehe es nur noch um Machterhalt. Um sonst nichts.

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