Ratingen: In Homberg beginnt bald die Erdbeer-Saison

In Homberg beginnt die Saison der süßen Früchte viel früher. Sie wachsen unter Folie in 200 Meter langen Röhren. Zur Bestäubung werden Hummeln eingesetzt.

Ratingen. Die roten Früchtchen locken schon länger auf dem Wochenmarkt und in den Geschäften. Es sind aber noch keine heimischen Erdbeeren, die uns verführen wollen.

Die Erdbeerzeit löste früher die Spargelzeit ab. Wenn also am 24. Juni, dem Johannistag, die Zeit des Edelgemüses endetete, konnten sich die Kunden auf die Erdbeeren freuen.

Diese Zeiten sind vorbei. Erdbeeren gibt es schon weit vor Ende Juni. Und in Homberg kann man die süßen Früchtchen in diesem Jahr schon in der ersten Mai-Woche genießen. Möglich macht es der Erdbeertunnel.

Autofahrer auf der Homberger Straße wundern sich schon über die Bauten am Brachter Hof. Helle Plastikfolie ist über Gestänge gezogen.

Dort, wo noch im vergangenen Jahr Spargel gestochen wurde, wachsen nun Erdbeeren - zum Schutz vor den nächtens tieferen Temperaturen unter einem Foliendach, dem Erdbeertunnel. 3,50 Meter hoch ist der Tunnel, 200 Meter lang und 8,50 Meter breit. Etwa 20 000 Pflanzen, die bereits kräftig in Blüte stehen, wurden in den vergangenen Wochen gesetzt. Drei Tunnel beherbergen die Früchte.

Alfons und Kornelia Hülskemper vom Brachter Hof hatten die Idee. "Die Spargelfelder hier haben wir aufgegeben. Der schwere Lehmboden ist zwar sehr gut, doch die Spargelstangen, die wir ernteten, waren oft zu dünn. Wir bauen jetzt den Spargel in Kirchehellen an, wo die Böden lockerer sind", so Landwirt Hülskemper.

Zwar wuchsen auch in den vergangenen Jahren schon Erdbeeren rund um den Brachter Hof, doch waren sie zum Selberpflücken und wurden längst nicht Anfang Mai geerntet.

Der Erdbeertunnel sorgt für frühere Gaumenfreuden. Dämme wurden errichtet und die Erdbeeren der Sorten Darselect und Elsanta unter schwarze Folie gesetzt. "Damit die Pflanzen bestäubt werden, haben wir uns Hummeln schicken lassen. Es surrt und schwirrt, es klappt", sagt Hülskemper.

Warm ist es im Erdbeertunnel. "Aber mehr als 35 Grad darf es hier nicht werden", so der Homberger Landwirt, sonst gingen die Pflanzen ein. Ein ausgeklügeltes System sorgt für die Bewässerung, im Tunnel muss regelmäßig gelüftet werden.

Familie Hülskemper hat in den Erdbeertunnel einige Zehntausend Euro investiert. Die Folien sollen drei bis vier Jahre halten, das Gestänge länger. Selberpflücken ist im Tunnel nicht erlaubt.

Wie viel die Früchtchen dann ab Anfang Mai im Hofladen an der Brachter Straße 41 kosten werden, steht noch nicht fest. "Der Markt bestimmt den Preis", so Hülskemper.

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