Förderverein unterstützt Diakonie

Der neu gegründete Verein will durch einen Blick von Außen die Altenheime in Aprath verbessern.

Wülfrath. Ein Förderverein — der Name gibt es vor — will fördern. Meist eine Einrichtung, die ohne finanzielle Unterstützung ihr Angebot einstellen oder zumindest einschränken müsste. Kitas profitieren von Fördervereinen ebenso wie städtische Bibliotheken oder auch Feuerwehren.

Und jetzt also auch die Bergische Diakonie Aprath (BDA). Deren Häuser, in denen ältere Menschen gepflegt werden, unterstützt der Förderverein Altenhilfe Aprath. Steht es um die dortigen Altenpflegeheime so schlecht, dass ohne Förderung nichts mehr geht?

„Die Altenheime haben durchaus finanzielle Mittel“, sagt Leiter Siegfried Hesse (59), der seit 24 Jahren für die BDA arbeitet. „Der Förderverein sammelt zwar auch Spenden, bringt aber auch neue Gesichtspunkte mit rein, weil die Mitglieder mehr den Blick von außen haben.“

Frisch nach der Gründung hat der Verein 27 Mitglieder — zwei davon sind Bewohner, sieben sind Mitarbeiter im 2010 erbauten Haus-Otto-Ohl. Dort werden Menschen aller Pflegestufen betreut. Aktuell 83. Fünf davon sind bettlägerig.

Die Idee, mit ihnen und für sie „etwas auf die Beine stellen zu wollen“, stammt von Ingeborg Hanten. Die 66-Jährige hat ihre eigene Geschichte mit der Diakonie: „Ich habe von 1959 bis 1972 hier auf dem Gelände gelebt. Meine Mutter war Sekretärin bei der Diakonie“, erzählt sie.

Die Mutter starb 2007 in einer Einrichtung in Aprath, heute wird Hantens Lebensgefährte im Haus-Otto-Ohl betreut. „Der Förderverein verfolgt zwei Ziele: Wir wollen Geld sammeln, um den Bewohnern Freude bereiten zu können.“

Damit ist ein Eiswagen, der regelmäßig Halt auf dem Gelände macht, ebenso gemeint wie der Großfernseher, der nach der Fußball-WM mit einer Großspende finanziert wurde. Hanten: „Damit die Männer, die schlecht sehen und hören, jetzt auch mal Fußball schauen können.“

Daraus abzuleiten, beim Bau des Hauses seien die falschen — da zu kleinen — Fernsehgeräte angeschafft worden, lässt Hesse nicht gelten: „Ein solches Haus entwickelt sich.“

Die andere Seite seines Engagements sieht der Förderverein in dem Ziel, „eine Art sozialen Dienst aufzubauen“, sagt Hanten. Denn da macht das Haus-Otto-Ohl keine Ausnahme im Pflegebereich. Der Großteil der Bewohner bekommt keinen Besuch.

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