Es knallt und knistert bei den Sendemasten auf dem Hordtberg

Immer wieder treffen Blitze die 301 und 170 Meter hohen Masten. Für Sendeausfälle sorgt das aber nur selten.

Langenberg. Das Pfingstwochenende wird Therese Köhne noch lange in Erinnerung bleiben: „Am Montagmorgen um 3.40 Uhr hat es mehrfach heftig geknallt“, berichtet die Technikerin des WDR, die in dieser Nacht Dienst im Sender Langenberg hatte. Ursache war ein Blitzeinschlag in den kleineren der beiden Sendemasten auf dem Hordtberg. Der Mittelwellensender, der das Programm von WDR 2 verbreitet, war danach für zweieinhalb Stunden außer Gefecht.

Dass die 301 und 170 Meter hohen Sender bei Gewitter vom Blitz getroffen werden, ist nicht ungewöhnlich, sagt Walter Suckut, Teamleiter der Betriebszentrale im Sender Langenberg; ein echter Ausfall komme dagegen äußerst selten vor.

Auch Senderingenieur Willi Rabenschlag hat schon Blitzeinschläge in die Masten erlebt: „Das knallt gewaltig, und draußen knistert die ionisierte Luft vor Elektrizität.“ Der 54-jährige Wittener sitzt inmitten einer ganzen Batterie von Monitoren und Bildschirmen. In dem Kontrollraum, nur einen Steinwurf vom großen Sendemast entfernt, werden rund um die Uhr nicht nur die Ausstrahlungen der Programme über die Langenberger Anlage überwacht, sondern sämtliche Sendeanlagen des WDR: „Hier werden alle Störungen registriert. Bei Bedarf können wir von Hand eingreifen, wenn zum Beispiel die automatische Umstellung auf einen Ersatzsender nicht funktioniert“, erläutert Suckut.

Lässt sich die Störung nicht von Langenberg aus beheben, werden sofort Techniker informiert, die vor Ort das Problem lösen. Dass der Mittelwellensender zu Pfingsten so lange außer Betrieb war, hatte indessen einen ganz profanen Grund: Am Fuß des Sendemastes hatte eine Sicherung ausgelöst. Die konnte die Technikerin aus Sicherheitsgründen erst einschalten, als das Gewitter abgezogen war.

Ansonsten sorgen Schutzschalter dafür, dass die Sendeanlagen bei Blitzschlag keinen Schaden nehmen: „Die Aussendung ist dann für Bruchteile von Sekunden unterbrochen“, sagt Suckut — für Hörer und Zuschauer kaum bemerkbar. Lediglich bei einem Stromausfall dauert es einige Sekunden, bis das automatisch gesteuerte, 500 Kilowatt starke Notstromaggregat die Versorgung übernimmt, wie zum Beispiel bei Sturm „Kyrill“.

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