Conny Weimer setzt bei der Awo neue Impulse

Die neue Leiterin hat viele Ideen mitgebracht und bereits einen Mittagstisch gegründet.

Wülfrath. Nach 100 Tagen bei der Arbeiterwohlfahrt zieht Conny Weimer eine positive Bilanz. „Ich bin angekommen und fühle mich echt wohl“, sagt die neue Leiterin der Awo-Begegnungsstätte an der Schulstraße und fragt mit einem Lächeln: „Mit Menschen zu arbeiten, Neues zu entwickeln und ein solches Haus mit Leben zu füllen — was kann man sich Schöneres wünschen?“

Vieles hat sie schon bewegt. So ist in den vergangenen Wochen der Mittagstisch „Flott in den Pott“ entstanden. Das Team hat außerdem das Sonntagscafé wieder aufleben lassen. Gemeinsam mit der Initiative „Zwar“ (Zwischen Arbeit und Ruhestand) stehen außerdem immer mehr kulturelle Veranstaltungen auf dem Plan.

Das sind Angebote, die ohne ehrenamtliche Helfer nicht umzusetzen sind, sagt Weimer. Peter Zwilling, stellvertretender Kreisvorsitzender und Ortskassierer bei der Awo, sieht aber auch die finanziellen Grenzen: „Natürlich würden wir gern Personal einstellen, um noch mehr Angebote zu machen. Aber das muss erstmal erwirtschaftet werden.“

Zwilling verhandelt zurzeit mit der Awo in Mettmann, um deren Rollenden Mittagstisch auch nach Wülfrath zu bringen. Auf Dauer will die Awo aber auch im eigenen Haus Mittagessen anbieten. Denn eins der größten Probleme für ältere Menschen ist die zunehmende Vereinsamung. Dem will die Awo mit einer Vielzahl von Angeboten, wie dem Mittagstisch, aber auch mit Sport und Bewegung, Lesungen, Spielenachmittagen und Informationen und Beratungen entgegenwirken. Das Haus kooperiert eng mit dem Kreissportbund, der sein Angebot ausweiten will. „Aber auch unser Reiseangebot erfreut sich großer Beliebtheit. Wir sind immer ausgebucht“, sagt Weimer, und als neues kreatives Angebot gibt es immer montags einen Malkursus.

Alle neuen Angebote will das Team am 18. August bei einem Sommerfest präsentieren, das zugleich als Tag der offenen Tür gestaltet wird. Auch ein Termin für die zweite Seniorenmesse in der Awo steht schon fest: Am 29. September sollen die Themen „Gesundheit“ und „Sicherheit im Alter“ im Mittelpunkt stehen.

Die Awo will aber auch Ort gesellschaftlicher Debatte sein. So ist für den Herbst eine Diskussion zu Seniorenarbeit in Wülfrath geplant. Gemeinsam mit der Stadt werde zurzeit nach einem Termin gesucht. Zwilling beschreibt bei dieser Gelegenheit die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Sozialamt als hervorragend: „Wir freuen uns, dass dort über einen Altenplan nachgedacht wird, bei dessen Erarbeitung wir uns gerne einbringen.“ Denn schon im Jahre 2030 liege die durchschnittliche Lebenserwartung bei 82 Jahren.

Ein Höhepunkt wird der Besuch des früheren Finanzministers Peer Steinbrück am 6. September sein, der vor dem Hintergrund seines Buches „Vertagte Zukunft“ über aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen spricht.

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