Wer auf Mehrweg setzt, schont die Umwelt

Die Velberter Verbraucherberater werben für entsprechende Becher und Trinkflaschen.

Wer auf Mehrweg setzt, schont die Umwelt
Foto: dpa/Kraufmann

Velbert. Kaffee im To-go-Becher mit Rührstäbchen, Frühstücksbrot in Frischhaltefolie oder Wasser aus der Einwegflasche haben eines gemeinsam: Der kurze Genuss für unterwegs wird mit langlebigem Müll bezahlt. Außer-Haus-Verzehr in Plastikverpackungen ist beliebt, aber deren Einmalgebrauch geht zu Lasten der Umwelt: Viele Kunststoffumhüllungen sind fürs Wegwerfen konzipiert. Für den kurzen Einsatz werden jedoch wertvolle Ressourcen und Energie verbraucht. Achtlos benutzt und zurückgelassen zerfallen anschließend die Kunststoffe in der Natur in immer kleinere Teilchen, verschwinden aber nicht ganz, sondern verunreinigen Luft, Böden und Gewässer dauerhaft.

„Welche Auswirkungen die Mikroplastikteilchen auf Mensch und Umwelt haben, ist noch nicht ausreichend erforscht. Wissenschaftler und Umweltschützer warnen dennoch vor den nicht abzusehenden Folgen für Lebewesen und Natur“, hierfür liefert auch das Team der Beratungsstelle Velbert der Verbraucherzentrale NRW Argumente für einen nachhaltigen Konsum. Es gibt Verbrauchern nachfolgend und an der Friedrichstraße 107 gerne Tipps an die Hand, warum und wie man Durst und Hunger unterwegs auch ohne Plastikutensilien stillen kann.

Kunststoffe müssen nicht immer schlecht für die Umweltsein: Bei der Frage welches Plastik top oder ein Flop für Umwelt oder Gesundheit ist, geht es darum, wie lange Materialien aus Plastik im Alltag genutzt werden, ob sie bei Gebrauch keine Schadstoffe an Lebensmittel abgeben und ob sie recycelt oder ordnungsgemäß entsorgt werden. So spricht etwa nichts gegen den Kunststoff Polypropylen (PP), aus dem Mehrwegbecher hergestellt werden. Für Frischhalteboxen, unzerbrechliches Picknickgeschirr, Brotdosen, die beim Gebrauch nicht erhitzt werden, eignet sich auch Polyethylen (PE). „Bamboo to go“ dagegen ist ein No-Go: Besteck, Becher und sonstiges Essgeschirr aus Bambus sind in ökologischer Hinsicht nicht empfehlenswert. Sie bestehen zwar aus einem nachwachsenden Rohstoff — aber eben nur zum Teil.

Verbrauchertipp

Viele Hersteller verschweigen, dass neben Bambus auch Kunststoffe wie Melaminharze in den Picknick- und Partyutensilien enthalten sind. Diese Stoffe sind gesundheitlich bedenklich, weil sie sich bei starker Erhitzung aus dem Geschirr lösen und in die Lebensmittel übergehen können. Daher sind Bambusbecher als Mehrwegbecher für Heißgetränke ungeeignet. Eigene Mehrwegbecher und Trinkflaschen mitnehmen: Immer mehr Cafés und Bäckereien bieten die Abfüllung eines Heißgetränks in mitgebrachte Becher an. Nachzufragen oder Adressen im Internet zu suchen, lohnt sich. Auch die Menge an Einwegflaschen für Mineralwasser ist eine unnötige Verschwendung von Rohstoffen, denn Leitungswasser ist in Deutschland flächendeckend von sehr guter Qualität und jederzeit verfügbar sowie im Vergleich zu Mineralwasser etwa 100 Mal günstiger.

Für unterwegs eignen sich für den Wassertransport besonders gut Flaschen aus Glas und Edelstahl. Der Hinweis „Refill“ an Ladentüren ist als Einladung an die Kunden zu verstehen, sich kostenlos bei dem jeweiligen Spender mit frischem Leitungswasser zu versorgen. Red

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