Wasser schmeckt auch aus dem Hahn prima

Das Wasserversorgungskonzept der Stadt verrät spannende Details zum Leitungswasser.

Wasser schmeckt auch aus dem Hahn prima
Foto: dpa/Pleul

Wülfrath. Die Stadtverwaltung hat jetzt ein Wasserversorgungskonzept vorgelegt. Dazu ist die Kommune verpflichtet. Sie muss darin nachweisen, dass in der Stadt die Wasserversorgung jetzt und für die Zukunft sichergestellt ist. Die Zahlen und Daten Wülfrath sind nicht so trocken wie erwartet. Hier eine Auswahl.

Die öffentliche Wasserversorgung wird durch die Stadtwerke Wülfrath sichergestellt. Sie bereiten jedoch kein Trinkwasser auf, sondern beziehen es vom Vorlieferanten Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW). Das für die Versorgung von Wülfrath maßgebliche Wasserwerk sitzt in Essen-Kettwig. Im Bedarfsfall können aber auch noch die Ruhrwasserwerke der RWW mit Sitz in Mülheim zuliefern. Sollte das Wasser dennoch knapp werden, so hat die Stadt festgelegt, unter anderem Alten- und Pflegeheime in Wülfrath bevorzugt zu versorgen.

Die Stadtwerke betreiben die Trinkwasserversorgung über ein Verteilnetz für Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden im Stadtgebiet. Das Netz umfasst eine Hauptversorgungsleitung mit 111,4 Kilometer Länge sowie 4429 Anschlüsse. Die älteste Wasserleitung stammt aus dem Jahr 1934 und verläuft 2,2 Kilometer durch das Angerbachtal. 57,2 Prozent der Hauptrohre sind älter als 25 Jahre, 36 Prozent älter als 40 Jahre und nur neun Prozent älter als 60 Jahre. Der Rest ist jünger.

Versickertes und zu Trinkwasser aufbereitetes Ruhrwasser. Essen-Kettwig beliefert übrigens auch Heiligenhaus, Teile von Ratingen und Velbert.

Der aktuelle Konzessionsvertrag mit den Stadtwerken trat am 1. Januar 2012 in Kraft und endet mit dem 31. Dezember 2041. Der aktuelle Wasserlieferungsvertrag mit der RWW wiederum sichert den Bezug einer Jahresmenge von bis zu zwei Millionen Kubikmetern im Jahr inklusive der Absicherung von Tagesmengen bis zu 260 Kubikmetern pro Stunde.

Zur Überprüfung der Trinkwasserqualität erfolgen regelmäßig Trinkwasseranalysen auf Basis eines festgelegten Probenahmeplans. Das Gesundheitsamt könnte die Trinkwasserversorgung sofort stoppen und verfügen, auf andere Quellen umzusteigen. Getestet werden Wasserproben sowohl bei der RWW, als auch aus dem Wülfrather Wasserleitungsnetz entnommene Proben. Allein in Wülfrath wurden 2017 übers Jahr verteilt 13 Proben für eine routinemäßige Untersuchung und drei für eine umfänglichere Untersuchung entnommen. Eine Entnahmestelle in Wülfrath liegt in Höhe des Niederbergischen Museums an der Bergstraße. Ein externes Wasserlabor überprüft diese Proben.

Laut Konzept kann die Qualität des Trinkwassers „als konstant ,gut’ bezeichnet werden“.

2012 wurden in die Wülfrather Wasserleitungen 1,25 Millionen Kubikmeter Wasser eingespeist. Dieser Wert sinkt kontinuierlich. Allerdings ist es 2016 aufgrund von Rohrbrüchen zu relativ hohen Wasserverlusten gekommen. Daher wurden 2016 (aktuellere Werte sind nicht veröffentlicht) 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser eingespeist. Aufgrund technischer Maßnahmen zur Vorbeugung, wie zum Beispiel dem Einbau von Druckregelanlagen, erwartet die Stadtverwaltung, dass sich die Höhe dieser Verluste in den kommenden Jahren wieder normalisiert. Mit entsprechenden Effekten wird ab dem Jahr 2020 gerechnet.

Die aktuellen Spitzenbedarfe belaufen sich auf durchschnittlich 4600 Kubikmeter pro Tag.

Für Wülfrath wird entsprechend der Bevölkerungsprognosen sowie der allgemeinen Entwicklung des Wassergebrauchs von einem weiterhin moderaten Rückgang des Wasserbedarfs ausgegangen. Der Hauptanteil des prognostizierten Wasserbedarfes geht an Haushalts- und Gewerbekunden. Für dieses Segment wird mit einem Rückgang des Wasserbedarfs gerechnet.

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