Ratingen Coronavirus stellt DRK auf eine harte Probe

Ratingen. · Am Freitag, 8. Mai, wird der Weltrotkreuztag gewürdigt – ohne eine Feier. Das Ratinger DRK-Team steht exemplarisch für starkes Engagement.

 Das DRK Ratingen hat eine Corona-Praxis am Stadion. Hier werden Rachenabstriche vorgenommen.

Das DRK Ratingen hat eine Corona-Praxis am Stadion. Hier werden Rachenabstriche vorgenommen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Ursprünge der Tradition reichen lange zurück: Am Weltrotkreuztag feiern die Mitglieder der Rotkreuz- und Rothalbmondorganisationen seit dem Jahr 1922 den Geburtstag ihres Gründers Henry Dunant, der am 8. Mai 1828 in Genf geboren wurde. Diesen Feiertag nimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) immer gern zum Anlass, an die Ideen des Gründers zu erinnern und die eigenen Aktivitäten darzustellen. So ist es auch in Ratingen längst guter Brauch, besonders an diesem Tag mit den Bürgern Kontakt aufzunehmen und über die verschiedenen Einsatz- und Hilfsmöglichkeiten zu informieren.

In diesem Jahr ist aber alles anders. Der hartnäckige und tückische Widersacher ist das Coronavirus – eine auch für die 132 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter des DRK besondere Herausforderung. Es ist harte Arbeit für die Helfer – und natürlich auch für die vielen anderen Menschen in Vereinen und Organisationen, die versuchen, mit viel Engagement diese Krise zu meistern. „Obwohl unser ganzes Leben im Augenblick sehr kontaktreduziert ist, sind wir aktiv und helfen zusammen mit anderen Organisationen und Einzelpersonen dort, wo wir gebraucht werden“, sagt Erhard Raßloff, der Vizechef des DRK Ratingen.

Das DRK hat bereits vor dem Lockdown seine Angebote so umgestellt, dass es mehr denn je von den Menschen genutzt werden konnte, die zuhause bleiben sollten. So wurden mit Blick auf Nachbarschaftshilfen Toilettenpapier- und Küchenrollen verteilt, es wurde Ersatz für kaputtgegangene Haushaltsgeräte besorgt und transportiert.

Der Einkaufsservice übernimmt wichtige Besorgungen und floriert

Der Einkaufsservice floriert mehr denn je, wichtige Besorgungen werden übernommen und viele Gespräche mit den Teilnehmern des Behindertenfahrdienstes geführt, die auch ihre sozialen Kontakte sehr vermissen. Und die Blutspendetermine konnten mit Hilfe der entsprechenden Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen seitens der Stadt erfolgreich in der Stadthalle organisiert werden, so Raßloff. Einen besonderen Service bietet das DRK den Assistenzteilnehmern im Mehrgenerationenhaus Klompenkamp seit dem 6. Mai an: Die Assistenzleiterin, die eine gelernte Friseurin ist, kümmert sich kostenlos und unter Einhaltung der Hygienevorschriften um den Haarschnitt der Bewohner. Nebeneffekt: Dies soll ein kleiner Ausgleich dafür sein, dass im Augenblick die beliebten Kontakte und Angebote, besonders das wöchentliche Frühstück, ausfallen müssen.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Tatsache, dass die „Corona-Praxis Ratingen“ unter Federführung des DRK ihre Tätigkeit vor einem Monat aufgenommen hat. Dadurch sei eine gute Früherkennung mit Blick auf das Coronavirus möglich, merkt Raßloff an. „Gerade bei der Bewältigung solcher neuen Herausforderungen zeigt sich, wie wichtig es ist, ein gut funktionierendes Hilfenetzwerk zu haben, das in Ratingen bereits seit vielen Jahren besteht,“ stellt Raßloff fest. Die Zusammenarbeit mit der Miteinander Freiwilligenbörse Ratingen, den sozialen Verbänden, den Einrichtungen der Kirchen und der Stadt Ratingen bewährt sich auch in der Coronakrise.

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