Mettmann Tierschutzverein will mehr junge Mitstreiter gewinnen

Mettmann. · Rund 200 Mitstreiter hat der Tierschutzverein Mettmann. Doch es fehlen gerade die jüngeren Mitglieder. Vorsitzender Wolfgang Kohl lädt jeden, der ein Herz für Tiere hat und sich im Tierschutz einbringen will, zum monatlichen Treffen ein.

 Wolfgang Kohl engagiert sich bereits seit mehr als 20 Jahren für den Tierschutz in Mettmann.

Wolfgang Kohl engagiert sich bereits seit mehr als 20 Jahren für den Tierschutz in Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Tierschutzverein Mettmann trifft sich wieder. Und lädt jeden herzlich ein, dabei zu sein. An jedem zweiten Donnerstag im Monat geht es im Café am Markt um die Belange der Tiere. Dieses Mal sind die Tierfreunde zu fünft. Rechnet man die vierbeinigen Mitglieder mit, ist man zu siebt. Polly, die Yorkshire-Terrier-Hündin von Wolfgang Kohl, dem Vorsitzenden des Mettmanner Tierschutzvereins, sitzt brav unter Herrchens Stuhl. Giusy, die es aus Italien nach Deutschland verschlagen hat, hat es sich neben Frauchen auf der Sitzbank gemütlich gemacht. Wolfgang Kohl ist, wenn man so will, an diesem Donnerstagabend im Café am Markt der Hahn im Korb – nicht nur die Hunde sind weiblich, sondern auch die vier weiteren Mitglieder des Tierschutzvereins, die zum Treffen erschienen sind. „Die Runde heute ist eher klein“, sagt der Vorsitzende. „Meist sind wir zwischen fünf und zehn ­Mitgliedern.“

Auf der Tagesordnung steht wie jeden Monat, was seit dem jüngsten Treffen zum Wohl der Tiere passiert ist. Es ist das dritte Treffen der Vereinsmitglieder seit einer fünfmonatigen Pause durch die Coronavirus-Schutzmaßnahmen.

Wolfgang Kohl holt eine Liste hervor und beginnt, die anderen Mitglieder über die Anliegen der Menschen zu informieren, die ihn in Tierschutzfragen im vergangenen Monat angerufen haben: Eine alte Dame wird regelmäßig von einer Taube auf ihrem Balkon besucht und will wissen, wie sie sich verhalten soll. Eine Familie hat ein Problem mit einem Wespennest, jemand möchte Meerschweinchen haben, eine Katze muss abgegeben werden, weil die Besitzerin sich nicht mehr kümmern kann – es sind die üblichen Anliegen. Wolfgang Kohl hilft, wo er helfen kann, verweist die Anrufer aber auch an die Tierheime in Hilden, Düsseldorf und Essen oder – wie im Fall der Wespen – an professionelle Unternehmen.

Der Tierschutzverein Mettmann kümmert sich vor allem um Wild- und Fundtiere in Mettmann und arbeitet dabei eng mit der Feuerwehr zusammen. Oft sind die Tiere nicht ausgesetzt, sondern entlaufen und können an die Eigentümer zurückgegeben werden. Ansonsten wird ein neues Zuhause für sie gesucht. Das passiert auch, wenn jemand sein Tier abgeben muss und den Tierschutzverein um Hilfe bittet.

Vor einigen Jahren hat sich der Verein sehr darum bemüht, die freilebenden Katzen in Mettmann zu kastrieren. Das war so erfolgreich, dass es jetzt keine Wildkatzen mehr gibt. Ist ein Wildtier verletzt, wird es auf Kosten des Vereins zum Tierarzt gebracht. Etwa 200 Mitglieder hat der Mettmanner Tierschutzverein. Der Jahresbeitrag beträgt 19 Euro, jedes Mitglied kann sich entscheiden, freiwillig einen höheren Beitrag zu zahlen.

Trotzdem hat der Verein ein Nachwuchsproblem. Gerade die jüngeren Mitglieder fehlen. Wolfgang Kohl lädt daher jeden, der ein Herz für Tiere hat und sich gerne aktiv im Tierschutz einbringen will, dazu ein, zu einem der monatlichen Treffen zu kommen.

„Tiere brauchen immer unseren Schutz, und auch hier in Mettmann kann noch viel getan werden“, sagt der 67-Jährige, der bereits seit mehr als 20 Jahren im Tierschutz aktiv ist.

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