Mettmann: Kinder reisen zur Entspannung ins Traumland

Autogenes Training: In einem Kurs sollen die jungen Teilnehmer den Stress des Alltags vergessen.

Mettmann. Die blauen Gymnastikmatten liegen sternförmig angeordnet in der Mitte des Raumes. Auf jeder von ihnen liegen Kuscheltiere, Decken, Kopfkissen - und Kinder. Sie liegen mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, sind ruhig und sichtlich entspannt. "Und genau das üben wir gemeinsam in dem Kurs", sagt Gabriele Bremicker-Hartmann, "denn viele Kinder können sich heutzutage in ihrem Alltag kaum noch richtig entspannen und stehen regelrecht unter Stress".

Einmal in der Woche bietet die 50-Jährige, die seit 1994 Heilpraktikerin ist, in den Räumlichkeiten des Evangelischen Krankenhauses Konzentrations- und Entspannungstraining an. Nach einer kurzen Begrüßung und dem einführenden hinduistischen Mantra "Om", können es sich die Kinder auf ihren Matten gemütlich machen und auf Traumreise gehen.

Von seichten musikalischen Klängen untermalt, liest Bremicker-Hartmann leise eine Geschichte vor. Heute ist es die von der Grille "Zirpa" und ihrem Opa "Zirpato", die unter einer Sumpfdotterblume wohnen. Während die Kinder sich ins Traumland entführen lassen, sollen sie auf ihre Atmung achten und sich konzentrieren.

"So sollen Konzentrationsvermögen und Selbstwahrnehmung gefördert werden. Häufig können auch psychosomatische Beschwerden gelindert werden", erklärt die Heilpädagogin, deren eigener Sohn durch diese Heilverfahren Hilfe fand. "Gerade bei Kindern kann man mit dieser Art autogenen Trainings tolle Erfolge erzielen", sagt Bremicker-Hartmann. Doch bei aller Entspannung sollen die Kinder natürlich auch ein wenig "arbeiten".

Um zu erfahren, was Ruhe, was Schwere, was Entspannung überhaupt bedeutet, und wie man den Alltag entspannter angehen kann, bekommen die Kinder neben den Kursübungen im wahrsten Sinne des Wortes Hausaufgaben. "Denn Übung macht den Meister. Es ist wie mit dem Fahrradfahren. Wenn man es einmal kann, kann man es immer", sagt Bremicker-Hartmann.

"Meine Tochter brachte von dem Kurs ein Skript mit nach Hause. Nach dieser Anleitung machen wir die Entspannungsübungen gemeinsam", sagt Ilona Jelito. Nicole, die Tochter der 38-jährigen Mettmannerin, hatte aufgrund von Stress Probleme in der Schule und sogar zeitweilig Unwohlsein.

"Seit dem dritten, vierten Besuch des Kurses ist das schon wesentlich besser geworden", ist Jelito erfreut. Und auch die Siebenjährige schwärmt in den höchsten Tönen: "Der Kurs macht Spaß und tut richtig gut. Man merkt, wie man im Körper ruhig wird."

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