Erkrath: Drei Parkplätze für 100 Gäste

Gibt es in Alt-Erkrath zu wenig Stellplätze? Der Bürgermeister meint „Nein“.

Erkrath. Wer in Alt-Erkrath keinen Parkplatz findet, muss sich bei der Landesregierung beschweren - wenn denn da Rot und Grün noch das Sagen hätten. Einem CDU-Bürgermeister, wie es der von Erkrath nun einmal ist, geht die Nennung der Faktenlage wie frisch geölt von den Lippen, wenn er die Verantwortung für die angespannte Parksituation im westlichen Stadtteil nach links abwälzen kann.

Dass Abstellplätze für Autos in Alt-Erkrath nicht eben üppig vorhanden sind, streitet Arno Werner gar nicht ab - sagt jedoch: "Es gibt ein Landesgesetz, wonach dann die Verpflichtung zur Ausweisung von Parkflächen zurückgestellt werden kann, wenn die Anbindung an den ÖPNV gut ist", so Werner. Seine Partei war in den 90er-Jahren an diesem Gesetz nicht beteiligt. Abgeschafft hat sie es nach dem Regierungswechsel 2005 allerdings auch nicht.

So kommt es, dass der neue Besitzer des Kurhauses an der Bahnstraße lediglich drei der öffentlichen Parkplätze gegenüber des Rathauses hat übernehmen müssen, um seine Schuldigkeit zu erfüllen.

Bei über 100Gästen, die der Betreiber des Cafés, das im Erdgeschoss des Denkmals im Herbst eröffnet werden soll, bewirten möchte, eine recht bescheidene Zahl. Noch nicht eingerechnet sind die Besucher des Bahnhofs, in dem Eigentümerin Katja Bander vom kommenden Jahr an ebenfalls Kaffee und Kuchen zu servieren gedenkt.

Werner räumt offen ein, zum Zeitpunkt der Genehmigung der Parkplatzzahl fürs Kurhaus noch nicht genau gewusst zu haben, "was da rein kommt". Mit den aktuellen Fakten konfrontiert, sagt er: "Da kommt man schon ins Grübeln."

Eine Form der Nachdenklichkeit, die nicht in die Ausweisung zusätzlichen Parkraums münden wird - denn: "Mit dem Gerberplatz, dem Hertie-Parkdeck und der Bongarstraße gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten in Alt-Erkrath", sagt Werner. Vom Gerberplatz aus sei das Kurhaus in fünf Minuten zu erreichen. "Wir werden die Entwicklung jedoch genau beobachten."

Auch wenn weitere Parkplätze damit zurzeit offiziell kein Thema sind, hat sich Werner - rein theoretisch natürlich - Gedanken darüber gemacht, was wo möglich wäre. Das Privatgrundstück hinter dem Park&Ride-Platz an der Morper Allee käme in Frage. "Theoretisch könnte man da was machen."

Faktisch kein Thema werden Parkgebühren. Verspricht Werner. Er wolle zwar keine Dauerparker im städtischen Innenbereich, setze aber nicht auf Parkautomaten, sondern weiterhin auf Parkscheiben.

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