Portät eines Grafikers: Pfiffige Ideen für Hilden

Überall in der Innenstadt ist der Arbeitsnachweis des Grafikers Thomas Bernhardt zu sehen.

Hilden. Seinen Namen mögen nur einige kennen, seine Arbeit dürfte jeder Hildener vor Augen haben - in Parkhäusern und Geschäften, in der Fußgängerzone und in öffentlichen Gebäuden sind seine kreativen Einfälle zu sehen. Und die Besitzer der Hildener Familienkarte tragen seine Idee sogar mit sich herum. Thomas Bernhardt (52) ist so etwas wie Hildens Stadt-Grafiker, der der Parkmünze Smiley ein Gesicht gegeben hat. Er hat die Plakate gestaltet, die in den Ständern in der Mittelstraße die Hildener Geschichte erklären, das Stadtmarketing-Logo entworfen und auch Kurt Kulti, der Werbeträger für das Hildener Jugendkulturjahr2005, ist seine Erfindung. Selbst die Ständer mit den Ankündigungen der kommenden Kultur-Veranstaltungen in Rat- und Bürgerhaus sind seine Idee.

Seit mehr als 25 Jahren ist er in Hilden tätig. Reich geworden ist er - aus finanzieller Sicht - in dieser Zeit nicht, wohl aber in menschlicher Hinsicht. Denn "vor allem die vielen Gespräche und Begegnungen mit Menschen, die viel zu erzählen haben", schätzt er an seiner Tätigkeit. Und dann drückt er - wie der Smiley - auch immer wieder beim Honorar ein Auge zu. "Der Preis ist auch vom Auftraggeber abhängig", sagt er. Wirtschaftsunternehmen zahlen den Normaltarif, soziale Einrichtungen kommen günstiger weg. Und weil er "manchmal ein schlechtes Gewissen beim Rechnung schreiben" hat, gehen die Sonderkonditionen bis hin zu kostenlos.

"Eigentlich mache ich mir dadurch die Preise kaputt", weiß Bernhardt. Aber für ihn steht der Tarif nicht immer im Vordergrund. "Bei Projekten, mit denen ich mich identifizieren kann, gibt es bessere Konditionen." Und identifizieren kann er sich vor allem mit seinem Steckenpferd, der Lokalgeschichte. Daraus ist mit verschiedenen Schulprojekten ein zweites Standbein seiner Tätigkeit geworden.

Sein Hobby führte ihn vor 21 Jahren auch zur Gründung der Geschichtswerkstatt in Düsseldorf. Dafür ist er 1998 mit der Bundesverdienstmedaille und sechs Jahre später mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Die Ehrungen für seinen ehrenamtlichen Einsatz weiß Bernhardt zu schätzen. Viel wichtiger ist ihm aber, dass dadurch insbesondere bei Kindern das Interesse für die Geschichte in ihrer Umgebung geweckt wird. "Das Miteinander gestalten" nennt Bernhardt dieses hehre Ziel, das er etwa mit den Geschichtsbüchern von Kindern für Kinder auch an Hildener Schulen umgesetzt hat. Bücher haben es ihm auch selbst angetan. Sechs Stück hat er schon veröffentlicht. Und die handeln natürlich von "Geschichte, die mit Menschen zu tun hat".

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