Monheim: Die Entdeckung der Wallfahrt

Das alte Gotteshaus kommt dank des Fördervereins zu neuer Blüte. Im Mai werden gar 150Pilger aus Köln erwartet. Sie knüpfen an eine uralte Tradition an.

Monheim. Als im im April 2007 der Marienkapellenverein gegründet wurde, da kam etwas in Bewegung, das immer mehr an Fahrt gewinnt. Inzwischen sind es nämlich schon mehr als 120 Mitglieder, die das alte Gotteshaus An d’r Kapell fördern.

Und die Ehrenamtler haben noch eine ganze Menge vor. Eines der größten Projekte ist die Wiederbelebung einer Jahrhunderte alten Tradition. Und da geht Blick in Richtung Köln. Denn vor rund 450 Jahren begannen Gläubige in der Domstadt, regelmäßig nach Monheim zur Marienkapelle als Wallfahrtsstätte zu pilgern. Und das soll bald wieder so sein.

Die Verehrung der Jungfrau Maria in der nach ihr benannten Kapelle in Monheim sollte vor der Pest schützen. Die brach immer wieder in Köln aus. Viele Menschen flüchteten aufs Land und suchten Trost in Gebeten - auch in Monheim. Daraus entwickelte sich die jährliche Wallfahrt.

Wann das Pilgern von Köln nach Monheim genau aufhörte, ist unbekannt. Entsprechend liegen auch die Gründe im Dunkeln. Zumindest um 1760 gab es aber noch regen Wallfahrtsbetrieb.

Denn aus der Zeit ist eine Urkunde erhalten, in der es um eine Fähre in Kirchenbesitz geht. "Die brachte die Kölner Pilger von Dormagen über den Rhein nach Monheim", weiß Hans Schnitzler, Vorsitzender des Marienkapellenvereins zu erzählen.

Nun wird am 9. Mai an die lange Wallfahrtsgeschichte angeknüpft. Denn dann ist eine Pilgergruppe aus den fünf Pfarreien des Zentrums Köln zu Gast in Monheim. Den Kontakt hat Hans Schnitzler hergestellt. Zunächst kam eine kleine Delegation, darunter auch der Vikar des Doms und eine Pfarrgemeinderatsvorsitzende.

"Die Gruppe war total begeistert", erzählt Schnitzler. Und das stimmt offensichtlich. Denn wenn im Mai die Wallfahrt zur Marienkapelle gemacht wird, sind nach derzeitigem Stand der Dinge mindestens 150 Gläubige dabei.

Allerdings kommen die Pilger nicht wie in früheren Zeiten zu Fuß. Wenn es organisatorisch machbar ist, dann geht es per Schiff stromab. Angelegt wird dann in Baumberg. aber eine so große Gruppe will auch versorgt sein. Und hier kommen die Ehrenamtler des Heimatbundes ins Spiel. Denn die öffnen den Garten des Deusser-Hauses, das passenderweise neben der Marienkapelle liegt.

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