Naturschutz in Hilden: Zwei Ranger sind unterwegs

Roland Schüren (50) und Friedhelm Keil (40) achten auf Wald und Flur in Hilden.

Hilden. Der Hildener Ranger ist gefunden. Es sind sogar zwei, die zusammen etwa 20 Stunden in der Woche durch den 400 Hektar großen Stadtwald und das Heidegebiet streifen werden: Friedhelm Keil (40) und Roland Schüren(50). Vor allem an den Wochenenden werden sie dort anzutreffen sein, aber auch unter der Woche.

Ihre Hauptaufgabe ist die Aufklärung und Information, wenn ihnen ein Fehlverhalten auffällt. Dabei setzen sie auf das Einsehen der Sünder, für uneinsichtige Rüpel sind nach wie vor nur Ordnungsamt oder Polizei zuständig.

Nachdem die WZ Ende Januar exklusiv über die Ranger-Pläne von Stadt und Kreis Mettmann berichtet hatte, meldeten sie (und weitere Interessenten) sich bei der Stadt. Sie erhielten den Zuschlag, zunächst für ein halbes Jahr auf Streifzug durch die Natur zu ziehen. "Danach sehen wir weiter", sagt Förster Friedhelm Schüller. Bewährt sich das Projekt, kann es verlängert und auch ausgebaut werden.

Schüren war bereits am vergangenen Wochenende im Stadtwald unterwegs - und erstaunt darüber, wie viel dort los war. Radfahrer, Jogger, Spaziergänger, Hundehalter. Dass es bei dieser Menge an Nutzern und unterschiedlichen Interessen immer häufiger zu Konflikten kommt, wundert ihn nicht. "Naherholungsgebiete sind für alle wichtig, deshalb müssen die Spielregeln eingehalten werden", sagt er.

Auf die will auch Keil bei Fehlverhalten aufmerksam machen, "freundlich", wie er sagt. Schließlich seien sie keine Hilfssheriffs. Als Diplom-Biologe kann er zudem auf ein fundiertes Fachwissen bauen, dass er gerne mit den anderen Waldbesuchern teilen möchte.

Vor allem möchte er Verständnis für die Belange von Wald und Heide wecken, die auf Rücksichtnahme angewiesen sind. Ein schonender Umgang mit der Natur ist ihm wichtig, denn "dafür ist die Landschaft zu schön und zu wertvoll".

Die Liebe zur Natur hat auch Schüren dazu bewogen, sich als Ranger zu bewerben. "Ich hätte es auch ehrenamtlich gemacht", sagt er. Gleichwohl bekommen beide eine "minimale Aufwandsentschädigung" (Schüller), die der Kreis zu zwei Dritteln trägt.

Den Rest übernimmt die Stadt, die die Waldhüter zudem mit grünen Westen und einem Ausweis ausstattet. Zu städtischen Mitarbeitern werden sie dadurch allerdings nicht. Außerdem sorgt die Stadt dafür, dass die Ranger auch Faltblätter zum richtigen Verhalten in Wald und Flur austeilen können.

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