Monheim: Haushaltsloch noch vier Millionen größer als erwartet

Die Gewerbesteuer fällt deutlich niedriger aus als prognostiziert. Der Fahrplan mit einem Abbau der Schulden ab 2012 ist nicht mehr haltbar.

Monheim. Dass die Wirtschaftskrise Monheim verschont, hat wohl kaum jemand ernsthaft angenommen. Aber nun gibt es auch erste konkrete Zahlen der Stadtkämmerei. Die wird am Donnerstag dem Haupt- und Finanzausschuss mitteilen, dass der Fehlbetrag für 2009 nicht wie ursprünglich geplant bei knapp 14 Millionen Euro liegen wird, sondern bei fast 18 Millionen.

Den größten Batzen macht dabei der Einbruch der Gewerbesteuer aus. Die wird nun mit 15,5 Millionen Euro deutlich niedriger veranschlagt (ursprünglich 18 Millionen). Außerdem muss die Einkommenssteuer anteilsmäßig um eine Millionen korrigiert werden. Die Kreisumlage nach Mettmann kommt 600000 Euro teurer als eigentlich kalkuliert.

Damit ist auch die komplette Zeitschiene für den Schuldenabbau aus den den Fugen geraten. Eigentlich sollte spätestens 2012 damit begonnen werden, das bis dahin aufgetürmte Defizit von nicht weniger als 110 Millionen Euro abzuzahlen. Durch die nach unten korrigierten Einnahmen werden nun noch weitere rund zehn Millionen Euro hinzukommen.

Ein konkretes neues Zeitfenster für den Beginn des Schuldenabbaus mag Kämmerer Max Herrmann derzeit nicht nennen. Hinzu kommt nun auch noch die Tatsache, dass sich Firmenansiedlungen verschieben oder wahrscheinlich gar nicht stattfinden. So ist die Realisierung von Metall-Recycler IMR nach derzeitigem Stand der Dinge eher unwahrscheinlich. Auch wenn mit einer Aktion des Betriebsrates der städtischen Bahnen am Samstag bereits weit über 200 Unterschriften gesammelt worden sind. Und klar ist bereits, dass die Europazentrale des Unternehmens Doosan an der Rheinpromenade nun doch nicht mehr in diesem Jahr gebaut wird. Wann die Koreaner endgültig kommen, bleibt abzuwarten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort