Monheimer Tor begeistert

Monheims neues Shopping-Center versetzte seine Bürger zum Start in Aufregung. Schnäppchenjäger kamen am Dienstag bei der Eröffnung auf ihre Kosten.

Monheim. Die Sonne strahlt auf die gelbe Fassade des Monheimer Tors. Im Eingangsbereich herrscht bereits um 8 Uhr großes Gedränge. Schnäppchenjäger, Neugierige, Politiker und Einzelhändler warten gespannt auf die Eröffnung. „Wir hatten in der vergangenen Woche schon Prospekte mit Angeboten in der Post. Danach wollen wir jetzt mal schauen“, erzählt Gisela Niewolik, die an diesem Morgen mit ihrem Mann Hans-Wolfgang zur Eröffnung gekommen ist. „Besonders auf den Edeka haben wir uns gefreut. Jetzt müssen wir nicht immer nach Benrath oder Richrath fahren.“

Dann ist es soweit: Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärt schnell noch mal, dass mit dem Monheimer Tor nur die Grundversorgung gedeckt werden solle und man auf keinen Fall mit großen Einkaufscentern in der Umgebung konkurrieren wolle und könne. Dann rollen zwei Mitarbeiter der Investmentfirma Sontowski & Partner eine dicke rote Schleife aus und verteilen Scheren an Bürgermeister und Investoren. Feierlich wird das symbolische rote Band durchschnitten.

Das ist der Startschuss für die Schnäppchenjäger und Neugierigen, die sich am Eingang drängen. Familie Niewolik steuert zielsicher auf den Edeka-Markt im hinteren Drittel des Centers zu. Ali Zeinep (23) zieht es zunächst zur Woolworth-Filiale gegenüber. Ein großes Schild an einem Drehständer vor dem Eingang lockt mit einem verlockendem Angebot. Knapp zwei Euro kosten die Kleidungsstücke hier heute. Zeinep schiebt den Kinderwagen mit Sohn Kaan durch den Laden. Ihren Mann Tachir Bekiroglou (24) im Schlepptau: „Wir freuen uns sehr, dass hier in Monheim jetzt endlich noch ein paar schöne Geschäfte eröffnen.“

Nebenan bei Takko Fashion steht Teamleiterin Nicole Franke an der Kasse. Der Laden ist rappelvoll, das Gedränge um die Angebotstische groß. Franke ist selber Monheimerin und kennt die Situation in der Stadt: „Für Monheim ist das sehr gut, dass man jetzt nicht mehr immer ausweichen muss in andere Städte“, sagt die 35-Jährige.

Im Rathaus-Center, auf der anderen Seite der Busbahnhof-Baustelle, geht alles seinen gewohnten Gang. „Bis jetzt ist es weder voller noch leerer“, sagt Annette Neumann, Geschäftsführerin der Boutique Clou. Sie ist nicht ganz so zuversichtlich, dass das Monheimer Tor die Kaufkraft verbessern wird: „Für Männer und Teenager gibt es immer noch nichts. Die werden weiterhin woanders hinfahren und die Frauen mitnehmen.“

Doch so negativ denkt im Monheimer Tor heute keiner: „Der erste Eindruck ist sehr gut“, sagt Gisela Niewolik, die gerade mit vollen Taschen aus dem „Edeka“-Markt kommt. „Wie sich das genau entwickelt, wird sich zeigen.“

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