Stadtgarten: Spaziergang mit Geschichte

Im Stadtgarten gibt es einen Historischen Pfad. Unsere Redaktion macht den Test und geht mit.

Langenfeld. Die Sonne lässt noch einmal ihre letzten warmen Strahlen spüren, idyllisch liegt das goldene Herbstlaub auf den Wegen und Straßen. Die perfekte Ausgangslage für einen klassischen Herbstspaziergang. Im Stadtgarten ist der nur nicht nur entspannend und erholsam, sondern seit einiger Zeit auch informativ.

Fünf Glasstelen, die mit Texten und Fotos besetzt sind, berichten über verschiedene Bereiche der Stadtgeschichte. Historischer Pfad nennt sich die Installation. Die kulturhistorischen Punkte, die erörtert werden, befinden sich dabei alle in unmittelbarer Nähe zum Stadtgarten.

Die Glasstelen wurden inhaltlich vom Stadtarchiv Langenfeld erarbeitet. Sie knüpfen an die stadtgeschichtliche Dauerausstellung im Kulturellen Forum an, wo weiterführende Informationen zu den verschiedenen historischen Themen angeboten werden.

Zurückgegangen sei die Idee zu den Informationstafeln auf einen Antrag der CDU vor etwa zwei Jahren, so Hella-Sabrina Lange, Leiterin der Stadtarchivs und Kulturellen Forums. „Da wurde dann auch schon eine Vorauswahl an kulturhistorischen Punkten getroffen“, sagt Lange.

In Zusammenarbeit mit Marco Klatt, der als Archivar im Stadtarchiv arbeitet, wurde die Auswahl konkretisiert. Klatt habe zudem den Großteil der Texte verfasst und Fotos beigesteuert, so Lange.

Detailreich informieren die fünf Tafeln über Entwicklung und Wandel der historischen Punkten, zu denen neben Villa Berger und Haus Wagner auch der Langenfelder Schädel und die Mechanische Weberei Becker & Bernhard zählen.

Auch die historische Verbindung von Stadt und Post wird auf einer Tafel thematisiert. Denn Langenfeld galt schon im 17. Jahrhunderten als wichtiger Knotenpunkt für durchziehenden Postverkehr zwischen Düsseldorf und Köln. 1774 wurde die erste Poststation in der Stadt eröffnet. Doch nicht nur Briefe und Pakete wurden befördert, auch Personen reisten mit dem Postverkehr.

Neben historischen Fakten erfährt der Spaziergänger auch kleine Anekdoten. Um sich nach langer Fahrt zu stärken, konnten Reisende im Langenfelder Posthaus zu Mittag essen.

Als sich jedoch die ohnehin schon langen Fahrtzeiten — von Köln nach Düsseldorf fuhr man mit der Kutsche neun Stunden — durch die Pausen noch weiter verzögerten, wurden sie kurzerhand untersagt.

Unterlegt werden die Informationen in den Texten mit entsprechenden Bildern. So kommt der Betrachter in den Genuss zahlreicher Fotos aus dem Stadtarchiv, die unter anderem das Haus Wagner im Jahr 1926, die letzte Fahrt des Postwagens 1905 und die Werkshallen der Weberei um 1930 zeigen. Lange: „Das Gedächtnis der Besucher hängt eben auch sehr stark an Bildern.“

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