Langenfeld: Erziehungsfragen - Mit ein paar Klicks zu den Tipps für Eltern

Dem Rat wird am Dienstag die Bilanz fürs erste Jahr des vernetzten Angebots für die Elternbildung vorgestellt.

Langenfeld. Eltern das gute Gefühl zu geben, dass es ein Netz gibt, das Mütter und Väter auffängt, wann immer diese Fragen zur Erziehung und Entwicklung der Kinder, Gesundheit, Organisation des Familienalltags und zur besseren Vereinbarkeit mit dem Beruf haben, das ist die Aufgabe der Langenfelder Elternschule. Seit einem Jahr gibt es die Anlaufstelle.

Dass Koordinatorin Sabrina Strazny die Maschen des Netzes von mittlerweile 18 Bündnispartnern mit deren Fortbildungs- und Beratungsangeboten zum Thema Familie viel enger ziehen konnte, wird die 28-Jährige am Dienstag dem Stadtrat (18 Uhr, Rathaus, Bürgersaal) erläutern.

"Ich merke, dass das Interesse an der Elternschule stark gestiegen ist", sagt Strazny der WZ. Dazu habe einerseits die Familienhebamme Sabine Burchardt beigetragen. "Sie verteilt seit Juni 2008 mit dem Begrüßungspaket für Neugeborene den Flyer der Elternschule und fünf Gutscheine à zehn Euro für Kursangebote unserer Partner", erklärt die Koordinatorin.

In den ersten neun Monaten wurden 1658 Eltern bei 175 Veranstaltungen gezählt. "50 Teilnehmer hatten anschließend bei der Befragung angegeben, dass sie über unsere Internet-Seite zum Kurs kamen", sagt Strazny.

Weil stark überforderte Eltern ohnehin direkt angesprochen würden, ist die von ihr unter www.langenfeld.de/elternschule aufgebaute und gepflegte Seite für Strazny der Schlüssel zum Service."Junge Eltern machen heute alles übers Netz", sagt sie. Ein Programmheft im VHS-Stil zu gestalten, wäre bei den vielen Bündnis-Mitgliedern schwierig geworden. "Ins Internet können Angebote einfacher und zeitnäher eingestellt werden."

469 Mal wurde allein im Januar die Homepage aufgerufen. Mit einem Klick auf das entsprechende Symbol finden Eltern zum passenden Angebot für den Familienstart mit Kindern bis einem Jahr, die Kleinkinder- und Grundschulphase sowie den Alltag mit "Teens". Die Auswahl reicht vom Aquatraining für Schwangere, über den Säuglingspflege- und Kochkurs sowie das Vorleseseminar bis hin zum pädagogischen Training "Starke Eltern - starke Kinder".

Straznys zunächst auf zwei Jahre befristete Stelle wurde gerade in eine unbefristete verwandelt. Fürs Anstoßen neuer Projekte stellt ihr die Stadt in diesem Jahr 12 000 Euro zur Verfügung. Die Kurse müssen von den Anbietern finanziert werden.

"Für das im Herbst startende Projekt ,Dolmetscher zwischen den Kulturen’, durch das geschulte Übersetzer bei Bedarf angefordert werden können, bekommen wir wahrscheinlich Geld aus dem Europäischen Integrationsfonds", sagt Strazny. Obwohl in Langenfeld sieben Prozent der Eltern einen Migrationshintergrund hätten, würden erst zwei Prozent dieser Gruppe die Hilfen nutzen.

Auch die Alleinerziehenden erreiche die Schule noch nicht gut genug. Ihr Anteil liegt stadtweit bei 22 Prozent, unter den Teilnehmern aber nur bei vier Prozent. Für diese Zielgruppe startet im August in den Familienzentren Am Brückentor, Treibstraße und Götscher Weg "Palme", das präventive Training für alleinerziehende Mütter, geleitet von Erzieherinnen.

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