Hilden: Politik – ein geplantes Spiel

Schüler des Helmholtz-Gymnasiums nehmen an einem Planspiel der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 teil.

Hilden. Auf der innerstädtischen Brachfläche Lipperland sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser mit 150 Wohnungen entstehen. Das hat der Stadtrat am Donnerstag mit knapper Mehrheit beschlossen. Die Alternative, 100 Luxus-Einfamilienhäuser auf dem Grünacker, fand keine Mehrheit. Trotz der Brisanz des Themas verlief die Ratssitzung sehr harmonisch.

"Die LPD hat sich von den Argumenten der Verwaltung überzeugen lassen", kommentierte Bürgermeister Pächter den Ausgang der Abstimmung. Die fand in der fiktiven Stadt Borhausen statt, und die Ratsherren waren Schüler des Helmholtz-Gymnasiums, die am Donnerstag am Planspiel "Fläche nutzen statt verbrauchen" der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW teilgenommen haben.

Die zufällig zusammengestellten Fraktionen (Soziale Arbeiterpartei Deutschlands, Christliche Volkspartei, Ökologische Liste und Liberale Partei Deutschlands) diskutierten das Für und Wider der Alternativen, suchten nach Kompromissen und entschieden - ohne Fraktionszwang - nach bestem Wissen und Gewissen. "Bisher haben wir uns nicht so intensiv mit der Kommunalpolitik befasst", sagt der Bürgermeister, der im wahren Leben Jannis Helbig heißt. "Die Schüler interessieren sich, wenn überhaupt, meistens nur für die Bundespolitik", ergänzt sein Lehrer Christoph Fuß.

"Kommunalpolitik spielt im Schulunterricht kaum eine Rolle,", fährt der Lehrer fort - weil sie in der Theorie schwer zu vermitteln sei. "Durch das Planspiel haben wir einen Einblick in die Kommunalpolitik bekommen, weil das Spiel nicht so trocken wie im Unterricht ist", sagt Helbig. Dem stimmt auch sein Lehrer bei: Und deshalb kam ihm das Planspiel sehr gelegen, denn die 35 Schüler aus zwei Sozialwissenschaftskursen (Stufe elf) des Gymnasiums sind 16 oder 17 Jahre alt - und dürfen bei der Kommunalwahl erstmals wählen.

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