Hilden: Ärger an der Hoffeldstraße

Die Anwohner kritisieren die von der Stadt ausgeschriebene Überprüfung der Kanalanschlüsse.

Hilden. Seit mehr als zwei Jahren steht die Sanierung der Hoffeldstraße im Raum. Nach Anwohnerprotesten und einem Kompromiss mit der Stadt, wurde nun ein entsprechender Auftrag ausgeschrieben. Demnach sollen die Arbeiten am 17. Mai beginnen. Ende gut, alles gut, möchte man meinen.

Doch zwischen Stadt und der Interessengemeinschaft (IG) Hoffeldstraße gibt es neue Unstimmigkeiten. Diesmal geht es um die Dichtigkeitsprüfung der Hausanschlüsse. "Die Fronten sind verhärtet", sagt Jutta Vogelsang, Sprecherin der IG.

Laut dem nordrhein-westfälischen Landeswassergesetz müssen Grundstückseigentümer bis Ende 2015 ihre Schmutzwasserkanäle auf Dichtheit überprüfen lassen. Sowohl Stadt als auch Anwohner sehen es als vernünftig an, die Überprüfung vor der Sanierung der Straße zu machen.

"Wenn Schmutzwasserleitungen so beschädigt sind, dass man sie bei offener Straße reparieren muss, ist es günstiger, das in einem Zug zu machen, wenn die Straße ohnehin geöffnet ist", sagt Dieter Drieschner von der Stadtentwässerung.

Im August vergangenen Jahres hatte die Stadt die Anwohner in einer Veranstaltung über das Thema informiert. In diesem Jahr seien die Arbeiten ausgeschrieben worden. Eine Bochumer Firma und ein Ingenieurbüro prüfen seit Montag etwa 25 Regen- und genauso viele Schmutzwasserkanäle an der Hoffeldstraße.

Die Anwohner ärgern sich nun darüber, dass die Stadt keine Dichtigkeitsprüfung an den Grundstücksanschlussleitungen durchführen lässt, sondern eine optische Sichtung. "Abgesprochen war, dass vor der Sanierung Dichtigkeitsprüfungen gemacht werden", sagt Vogelsang.

An der Hoffeldstraße erfolgt die Inspektion mittels Satellitenkamera vom Hauptkanal in der Straße aus bis zur ersten Revisionsöffnung auf dem Grundstück. "Diese Art der Untersuchung hat den Vorteil, dass die ausführende Untersuchungsfirma in einem Arbeitsgang alle Hausanschlüsse mit der Kamera erreichen kann, ohne jedes einzelne Grundstück oder Gebäude betreten und die Zugangsmöglichkeit suchen zu müssen", begründet Drieschner.

Die IG befürchtet, dass bei der optischen Sichtung, nicht alle Schäden gefunden werden. "Es kann ja nicht sein, dass die Straße ein Jahr nach der Straßensanierung wieder aufgemacht werden muss, wegen Arbeiten an den Kanälen", sagt Vogelsang. Das würde die Anwohner nicht nur mehr Geld kosten - sie müssen jetzt pro Leitung 110 Euro zahlen - dann wäre die Hoffeldstraße auch wieder ein Flickenteppich, sagt Vogelsang.

"Wir werfen dem Bauamt mangelnde langfristige Planungen vor." Die IG hat sich nun mit allen politischen Parteien in Verbindung gesetzt und hofft, dass die Kanäle vor Beginn der Bauarbeiten so geprüft werden, wie die Anwohner es möchten.

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