Monheim: Duschen und baden mit Stil

Jubiläum: Designerin Gerda Wiethüchter entwirft seit zehn Jahren Luxus-Badezimmer.

Monheim. Als Gerda Wiethüchter ihr Haus vor 20 Jahren einrichtete, träumte sie von goldenen Armaturen im Badezimmer. Um sich diese leisten zu können, strich und tapezierte sie selbst. Sie tat bei der Einrichtung, was sie ohne professionelle Hilfe tun konnte.

Heute geht sie zufrieden in ihr Bad. "Das hast du gut gemacht", denkt sie sich dann. Was damals schon ihre Leidenschaft war, das ist jetzt ihr Beruf. Seit zehn Jahren entwirft sie Luxus-Badezimmer.

Den Anfang machte ein weit verbreitetes Problem. "Mich hat es einfach gestört, dass Seife immer in so einer ekelhaften Suppe liegt.", sagt die 55-Jährige. Danach versuchte die Monheimerin verschiedene Modelle, auch teurere aus dem Ausland. Doch der Erfolg blieb aus. Da nahm sie die Sache selbst in die Hand.

"Ich hatte eine Idee und habe so lange damit experimentiert, bis es funktioniert hat", sagt Wiethüchter. Nachdem sie das Patent auf die Seifenschale Como angemeldet hatte, folgten weitere Luxusgegenstände fürs Bad und die Gründung ihres Unternehmens Glissando.

Inzwischen entwirft Gerda Wiethüchter ganze Badezimmer und Wohnungen. Für sie sind Bäder nicht einfach nur Waschräume, es sind Badetempel. Träume, die in ein Bad umgesetzt werden. "Ich entwerfe die Badezimmer nach den Träumen meiner Kunden. Wenn jemand gerne liest, würde alles danach ausgerichtet ", verdeutlicht sie ihre Arbeitsweise.

Schon beim Beratungsgespräch hat die Designerin eine gewisse Vorstellung davon, wie das ideale Bad für den Kunden letztendlich aussehen könnte. Ihre kurioseste Kreation ist wohl das "Bad des Formel-Eins-Piloten", das das Herz jedes Rennsportbegeisterten höher schlagen lassen würde.

Die gelernte Bürokauffrau setzt sich oft sofort hin und zeichnet, was ihr vorschwebt, notfalls auch auf eine Serviette. Um ihre Vorstellungen zu verwirklichen, hat Gerda Wiethüchter ein Netzwerk von Spezialisten aufgebaut. Es wäre für sie sogar möglich, an originale Gusseisen-Sitzbänke aus Paris zu kommen.

Doch diese Qualität kostet natürlich. Der patentierte Seifenhalter ist in verschiedenen Variationen, auch in Platin, erhältlich und kann nach Belieben mit Gravuren und Edelsteinen verziert werden. Der Grundpreis berechnet sich auf etwa 2500 Euro. Bei einem ganzen Bad müssen dann oft mehr als 30 000 Euro eingerechnet werden.

Für den kleinen Geldbeutel können aber auch billigere Nachbildungen und Imitate genutzt werden. "Dann empfehle ich aber nur Materialien, hinter denen ich stehe. So ein Bad hat man oft 20 Jahre, wenn nicht länger. Da ist es nicht schön, wenn sich der Fußboden nach zehn Jahren verfärbt", beteuerte die Designerin.

In Monheim hat die stilbewusste Frau nur wenige Kunden, "die meisten kommen aus großen Städten oder dem Ausland". Momentan laufen Verhandlungen mit einer Hotelkette aus Dubai. "Dort ist Made in Germany noch ein Markenbegriff", erzählt Wiethüchter.

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