Sozialarbeiterin darf bleiben

Anstatt an den Schreibtisch versetzt zu werden, bleibt Ingrid Maier dem Jugendhaus als Betreuerin erhalten.

Haan. Im März sorgte ein Plan der Verwaltung für Aufregung bei den Besuchern des Jugendhauses: Die beliebte Sozialarbeiterin Ingrid Maier solle aus der Einrichtung abgezogen und innerhalb der Verwaltung versetzt werden.

Seit mehr als 25 Jahren arbeitet Maier im Jugendhaus, eine Versetzung wurde von vielen mit Unverständnis gesehen. Ob im Internet bei Facebook, in Leserbriefen oder im Jugendhilfeausschuss, überall war die 50-Jährige Thema, deren Schwerpunkt die offene Kinder- und Jugendarbeit ist. Nun steht fest: Die Verwaltung hat die Idee verworfen, Ingrid Maier bleibt dem Jugendhaus erhalten.

„Es war nur ein Planspiel, das bei uns viel weniger hohe Wellen geschlagen hat“, versuchte Bürgermeister Knut vom Bovert nach der Entscheidung zu beruhigen.

Die Dezernenten, Amtsleiter und er selber hätten sich damit sachlich auseinandergesetzt und dafür entschieden, Ingrid Maier an ihrer angestammten Stelle zu lassen, „auch wenn es verschiedene Ansichten gab“. Letztendlich, so vom Bovert, habe der Bürgermeister die Personalhoheit. Die zu besetzende Stelle im Sozialen Dienst werde nun anderweitig ausgeschrieben, wenn der Landrat aufgrund des Haushaltssicherheitskonzepts seine Zustimmung dazu erteilt.

Ingrid Maier selbst freute sich vor allem über den Zuspruch der vielen Menschen. Es habe Unterstützung aus allen Ecken gegeben, viele Menschen hätten nachgefragt, warum sie versetzt werden sollte. Von den Kindern, Jugendlichen und Eltern, bis hin zu Kursteilnehmern.

„Da ist mir erst mal bewusst geworden, was für ein großes Netzwerk da zusammenhängt. Die wären für mich vielleicht sogar auf die Straße gegangen“, sagte die Sozialarbeiterin spürbar gerührt.

Ansonsten sei sie in den vergangenen Wochen und Monaten vorsichtiger geworden. „Normalerweise bin ich sehr ausgelassen und fröhlich bei solchen Entscheidungen, aber die letzten Tage haben mich doch sehr mitgenommen, so dass ich mich erst mal verhalten gefreut habe. Aber natürlich war es immer mein Wunsch, im Jugendhaus zu bleiben“, sagte sie. Der ist jetzt erfüllt.

Nun konnte sie in Ruhe mit einer Eltern-Kind-Gruppe zur nächsten Kanutour auf der Lahn aufbrechen, anstatt sich Gedanken über einen Job am Schreibtisch machen zu müssen.

Auch aus dem Jugendparlament gab es Lob für die Entscheidung. Immer wieder hatten die Nachwuchspolitiker unter anderem im Jugendhilfeausschuss nachgefragt, was mit Frau Maier passiere — das letzte Mal in der Sondersitzung am Donnerstag.

Die gute Nachtricht erfreut die Jugendlichen. „Wir freuen uns sehr, dass Frau Maier bleibt. Sie macht ihre Arbeit sehr gut und kennt ja auch fast ganz Haan“, sagten Miriam Knobe, Julia Marie Sobing (beide 14) und Jan Sievers (15).

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