Gesperrt: Tribüne als Beweismittel
Vor zwei Jahren verletzte sich ein Besucher in der Ellen-Wiederhold-Halle. Sportler müssen nun auf Publikum verzichten.
Hilden. Eigentlich müsste die ausfahrbare Tribüne in der Ellen-Wiederhold-Sporthalle dringend erneuert werden. „Rund 230 000 Euro sind dafür veranschlagt“, sagt Hildens 1. Beigeordneter Norbert Danscheidt. Und eigentlich könnte es sofort losgehen. „Aber: Uns sind momentan die Hände gebunden. Wir dürfen keinerlei Arbeiten durchführen — auf höchst richterliches Geheiß hin. Daher haben wir die Tribüne jetzt wohl oder übel sperren müssen. Und zwar so lange, bis das Gericht sie wieder freigibt.“ Hintergrund ist ein Rechtsstreit, in dem die Konstruktion Justitia als Beweismittel dient.
Es ist etwa zwei Jahre her, dass während einer Schulfeier auf der Tribüne ein Besucher zu Schaden gekommen war. „Dieser Jemand hatte sich die Beine gebrochen“, bestätigt Norbert Danscheidt. „Und liegt jetzt derart im Clinch mit der Versicherung, dass der Fall verhandelt wird. Ergo dürfen wir an die Tribüne nicht dran.“ Denn selbst, wenn der Unfall schon zwei Jahre zurückliege, sei an den Besucherrängen seitdem nichts verändert worden. „Sie sind nach wie vor in dem Zustand von damals — und daher als Beweismittel natürlich von Belang“, so Norbert Danscheidt.
Das ändere jedoch nichts daran, „dass inzwischen dringend erforderliche Reparaturen vorgenommen werden müssten“, sagt der Beigeordnete. „Laut Gericht werden sie aber mindestens bis September warten müssen, weil dann erst die Verhandlung ansteht.“