Haan Anwohner sind wegen PS-Posern verärgert

Haan · Ein Ortsbesuch bei geplagten Anwohnern, die unter dem allabendlichen Geknatter leiden, und Gespräche mit den jungen Verursachern zeigen Wirkung.

. Die Niederbergische Allee unweit der Einfahrt zum Maschinenhersteller Amada: Der Gummiabrieb des Reifens ist immer noch zu sehen, obwohl die Aktion schon zwei Jahre her ist. Ein kreisrundes Muster hat der Motorradfahrer hinterlassen, der hier offenbar einen sogenannten Donut vollführt hat. Bei angezogener Vorderradbremse und Vollgas radiert das durchdrehende Hinterrad im Kreis. Etwa drei Millimeter dick sei die Gummischicht gewesen, die der Motorradpilot auf diese Weise auf dem Asphalt hinterlassen habe, berichten Passanten. Derartige Kapriolenzählen zum Standardrepertoire sogenannter PS-Poser, die mit lautem Geknatter für Ärger sorgen.

In Haan ist das Phänomen gewachsen – eine Vielzahl von Beschwerden gibt es Meike Lukat zufolge seit Monaten. Die Politikerin, die von Beruf Polizistin ist, berichtete jetzt, sie sei nicht nur von Anwohnern an der B 228 auf die in den stillen Abendstunden veranstalteten Rennen und lautstarken „Auspuff- und Motorentests“ hingewiesen worden. Auch am und um den Karl-August-Jung-Platz herum würden immer wieder „Testfahrten“ veranstaltet, mit Fast-Food-Müll als Hinterlassenschaft.

„Nachdem ich als Fraktionsvorsitzende der WLH von Anwohnern um Hilfe gebeten wurde, war ich am Montagabend dort“, berichtet Lukat von einem Besuch in der vergangenen Woche. Gegen 20.30 Uhr seien, wie zuvor von den Anwohnern geschildert, zwei Autos auf den kleinen Parkplatz Mozartstraße/ Beethovenstraße gefahren. Weiter heißt es: „Die Fahrzeugführer parkten, ließen den Motor an und stellten sich rauchend daneben. Als ich dann das Gespräch mit den Heranwachsenden suchte, erklärten sie mir, dass es sich um Sportwagen handelt und es besser für den Motor sei, wenn dieser warm bliebe.“

Jeder Vorfall soll konsequent zur Anzeige gebracht werden

Was besser für sie persönlich sei, teilte die Politikerin ihnen nach eigener Aussage dann mit: Bereits das unnötige Laufenlassen des Motors im Stand könne ein Bußgeld von 80 Euro bedeuten, und wenn es nun zukünftig zu einer Vielzahl von Ordnungswidrigkeitenanzeigen komme, könne dies in letzter Konsequenz sogar zum Entzug der Fahrerlaubnis führen. Denn mit den Anwohnern hatte Lukat bereits zuvor vereinbart, jeden Vorfall konsequent zur Anzeige zu bringen.

Offenbar hat sich das Gespräch in der Szene herumgesprochen und Wirkung gezeigt, wie Lukat bekanntgab: „Seit einer Woche haben die Anwohner jetzt Ruhe, und es wird auch nichts mehr vermüllt.“

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