Haan : Geglückte Operation mitten im Corona-Lockdown
Haan. Der Haaner Dachdecker Sascha Kockelmann hat sich auf dem Höhepunkt der Corona-Einschränkungen im St.-Josef-Krankenhaus am Darm operieren lassen. Er sagt: „Ich würde es jederzeit wieder so machen.“
Normalerweise ist Sascha Kockelmann ja kein Verfechter akribischer Vorsorge-Untersuchungen. Doch in diesem Fall hat er sich von seiner Frau überzeugen lassen. „In unserem Bekannten- und Familienkreis hatte es in der jüngeren Vergangenheit mehrere schwere Krebserkrankungen gegeben“, berichtet der 51-jährige Haaner: „Als meine Frau dann hörte, dass die Krankenkassen ab 50 Jahren die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung bezahlen, hat sie mich gleich losgeschickt, einen Termin zu machen.“ Sicher ist sicher.
Pathologische Untersuchung ergab Darmkrebs im Frühstadium
Kockelmann ließ die Untersuchung machen. Dabei wurde ein Polyp entfernt, der den Verdacht auf bösartig verändertes Gewebe nährte. Die pathologische Untersuchung brachte die Gewissheit: Darmkrebs in einem frühen Stadium. „Ich war natürlich erst mal geschockt“, erinnert sich der Dachdecker, der sich gesund fühlte und niemals mit solch einer Diagnose gerechnet hätte. Vor allem aber sorgte er sich um seine Frau: „Die hat das alles noch viel mehr mitgenommen als mich“, erzählt er. Zu der Sorge, nun möglichst schnell einen Operationstermin vereinbaren zu müssen, gesellte sich bald eine weitere Hürde: „Das alles passierte ja während des Corona-Lockdowns“, sagt der Haaner: „Ich wusste also gar nicht, ob und wie so eine OP überhaupt funktionieren würde.“ Mal ganz abgesehen von der Frage, ob er sich womöglich einem Ansteckungsrisiko aussetzen müsse.
Wenige Wochen später im Garten des Haaner Krankenhauses St. Josef: Kockelmann und Dr. Thomas Ehmann sitzen entspannt im Garten der Klinik und lassen die inzwischen durchgeführte Operation im Gespräch noch einmal Revue passieren. Ehmann ist seit Juli 2017 Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Hauses. Er führte den Eingriff aus, bei dem Kockelmann ein kleines Stück des Dickdarms entfernt werden musste. Und sein ehemaliger Patient betont, wie gut es ihm wieder gehe – „eigentlich schon am Tag nach der Operation, als ich wieder aufstehen durfte“.