Haan/Hilden Der Countdown zur Kommunalwahl läuft

Hilden/Haan. · Welche Themen sind wichtig? Wer stellt sich zur Wahl? Wie sahen die Ergebnisse 2014 aus? Kurz vor der Kommunalwahl am Sonntag hat die Rheinische Post noch einmal alle wichtigen Eckpunkte zusammengetragen.

 Das Haaner Rathaus steht an der ­Kaiserstraße.

Das Haaner Rathaus steht an der ­Kaiserstraße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die politische Landschaft ist in den vergangenen Jahren immer bunter geworden, die Prognosen werden immer schwieriger. Neue Wählergemeinschaften und neue Ortsgruppen etablierter Parteien treten in Hilden (Die Linke) und in Haan (Bürger für Haan – Bürger Union) erstmals an. Bürgermeister-Kandidaten haben in vielen Fällen keine Partei mehr hinter sich – und lassen sich im Idealfall gleich von mehreren unterstützen.

Am Ende steht aber immer eines im Vordergrund: die Entwicklung und das Wohl der Stadt. In Hilden und Haan liegen die Schwerpunkte im Wahlkampf oft nah beieinander, es gibt aber auch deutliche Unterschiede zwischen der Itter- und der Gartenstadt.

Was sind die Themen?

Bezahlbarer Wohnraum, Kinderbetreuung, Verkehrswende und noch einmal bezahlbarer Wohnraum – in Hilden läuft vieles gut, deshalb möchten viele Menschen nach Hilden ziehen. Die Hildener selbst möchten wiederum nicht wegziehen. Da aber nahezu alle Flächen bereits bebaut worden sind, kann Wohnraum lediglich durch Nachverdichtung oder durch Aufstockung beziehungsweise Abriss und Neubau (unter Ausreizung der Bebauungsplanmöglichkeiten) geschaffen werden. Neue Flächen, da ist sich die Politik in der Itterstadt seit Jahren einig, sollen nicht ausgewiesen werden. Da mehr Menschen in Hilden leben möchten, als hier leben können, sind die Preise für Immobilien, aber auch die Mieten explodiert. „Bezahlbarer Wohnraum“ ist ein dehnbarer Begriff.

In Hilden laufen aber nicht alle Dinge gut. So gibt es momentan beispielsweise zu wenig Kindergartenplätze, es fehlen momentan mehr als 100 Plätze. Außerdem leidet die Stadt Hilden unter dem motorisierten Verkehr, er sorgt für Lärm, Abgase und Feinstaub. Die Bürger wollen, dass sich dieser Zustand ändert: eine Verkehrswende. Wenn Fahrradfahrer und Fußgänger Vorrang genießen und mehr Platz erhalten sollen, müssten Autofahrer diesen Platz abtreten – und auch Parkplätze. Doch so richtig trauen sich die Politiker da noch nicht heran – bislang zumindest nicht.

Auch in der Gartenstadt Haan suchen viele junge Familien bezahlbaren Wohnraum. Wie in Hilden sorgt die gute Anbindung an die Ballungszentren für wenig Fluktuation. Neu gebaut werden kann wegen fehlender Flächen ebenfalls kaum. Der Verkehr durch die Gartenstadt belastet viele Anwohner, ein Problem mit Rasern spitzt die Lage weiter zu. In der Innenstadt beginnt gerade ein Umbau, die Wirtschaft muss gepflegt werden. Und welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den städtischen Haushalt haben wird, kann momentan noch niemand wirklich ­seriös abschätzen.

Welche Rolle spielt Corona bei der Kommunalwahl?

Corona hat auch den Wahlkampf verändert: Während viele Kandidaten für den Stadtrat und das Amt des Bürgermeisters in der Vergangenheit jedes Straßen- und Vereinsfest besucht haben, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, fehlt ihnen diese Möglichkeit heute weitgehend. Einen Ersatz bieten Info-Stände auf den Wochenmärkten.

Wer tritt bei der Wahl an?

In Haan stellen sich drei Kandidaten zur Wahl um das Amt des Bürgermeisters. Amtsinhaberin Bettina Warnecke (parteilos) wird von der CDU und der FDP unterstützt. Meike Lukat tritt für die WLH an. Bernd Stracke möchte es für die SPD noch einmal wissen.

In Hilden möchte Birgit Alkenings (SPD) Bürgermeisterin bleiben. Vier Fraktionen möchten das verhindern und haben daher einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt: Claus Pommer wird von der Bürgeraktion, der CDU, der FDP und den Grünen unterstützt. Der Gastwirt und Betreiber des „Barock“, Thorsten Klimczak, hat seinen Hut ebenfalls in den Ring geworfen. Er ist unabhängig, genau wie der Vierte im Bunde, der Hildener Ralf Küppers.

Wer schnitt wie bei den
vorherigen Kommunalwahlen ab?

Die SPD ging in Hilden mit 36,1 Prozent als Gewinner aus der Wahl hervor – übrigens über dem Landesschnitt, der bei 31,4 Prozent lag. Die CDU folgte auf Rang zwei mit 33,3 Prozent (NRW: 37,5). Weitere Fraktionen: Grüne (9,4 Prozent), Allianz für Hilden (7,6), FDP (6,4), Bürgeraktion (6,1) und AfD (1,2).

Die CDU gewann in der Gartenstadt mit 34,7 Prozent. Die SPD erreichte 29,4 Prozent. Mit 11,1 Prozent holte die WLH Rang drei. Die weiteren Platzierungen GAL (9,1 Prozent), FDP (7,2 Prozent), AfD (5,2 Prozent), UWG (3,1 Prozent).

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