Wahlefeld: Fassadenaufzüge aus Linn für taiwanesische Hochhäuser

Die Geschäftsführer der Firma Wahlefeld vermelden volle Auftragsbücher.

Krefeld. Zwei Fassadenaufzüge stehen auf dem Hof der Firma Wahlefeld in Linn. „Das sind die größten, die wir bislang gebaut haben“, sagt Günter Bräunl (67). Er ist seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der Firma für Fassadenaufzugstechnik und Apparatebau am Bruchfeld 85 — seit 2010 zusammen mit Bernd Davids (46).

Die zwei Aufzüge und drei weitere gehen nach Taiwan auf Verwaltungs-Hochhäuser. Die Aufzüge, die auf den Dächern in Taiwan auf Schienen montiert und für Reparaturen und Fassadenreinigung eingesetzt werden, haben eine Grundsäule von sechs Metern, die zweite Säule kann bis auf eine Gesamthöhe von 9,50 Metern ausgefahren werden. Die Querkonstruktion mit Teleskoptechnik bringt es auf 24 Meter. Der massive Hubkorb kann bei dem kleinsten der fünf Aufzüge per zwölffach gesichertem Drahtseil auf 70, beim größten auf 120 Meter an der Fassade hinabgelassen werden.

Die ersten beiden Aufzüge werden am Montag abgebaut und für den Versand per Container fertiggemacht. Die gehen nach Rotterdam und weiter mit dem Schiff. Damit dort auch alles glattgeht, sind zurzeit zwei Fachleute aus Taiwan in Linn, die später beim Aufbau helfen werden.

China, Taiwan, Katar, Dubai — das sind die entferntesten Adressen für Gebäude, auf denen Technik made in Linn steht. In der Schweiz sind welche, aber auch in Deutschland: In Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf sind kleinere Exemplare montiert worden. Auch in Krefeld sind Wahlefeld-Fassadenaufzüge zu finden: bei den Stadtwerken und der Firma Siempelkamp. 80 Prozent aber gehen ins Ausland.

Fassadenaufzüge bilden ein Standbein der Firma. Die anderen sind Apparatebau für die Nahrungsmittel-Industrie und Service. In der Halle von Wahlefeld steht zurzeit ein 42 Tonnen schwerer Lufterhitzer für das Nestle-Unternehmen. „Der Apparatebau macht etwa die Hälfte des Geschäfts aus“, sagen Bräunl und Davids. „Das ist aber von Jahr zu Jahr unterschiedlich.“

Die jetzige Firma Wahlefeld ist 1997 von Mitarbeitern aus dem Konkurs der alten Firma übernommen worden und zählt heute 45 Mitarbeiter. Die Firma sucht händeringend Fachleute: Maschinenschlosser, Mechatroniker und Industriemechaniker. Jedes Jahr werden außerdem zwei Auszubildende eingestellt.

„Wir haben volle Auftragsbücher und eine tolle Mannschaft. Im Geschäftsjahr 2011/2012 (bis September) rechnen wir mit einem Umsatz von sechs Millionen Euro — beachtlich für einen mittelständischen Handwerksbetrieb“, sagen Bräunl und Davids.

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