Spielbörse Spannende Spiele von Angesicht zu Angesicht

Die Premiere der 1. Krefelder Brettspiel-Börse ist gelungen. Nun soll es monatlich ein Treffen für Fans jeden Alters geben.

Krefeld. Digitale Welt hin oder her, den wahren Spaß am Spiel kann man nur in der analogen Welt erleben. Das ist zumindest die Meinung vieler Brettspielenthusiasten, die sich am Freitagabend in Mo’s Bikertreff an der Kleinewefersstraße 160 zu einer großen Brettspielbörse zusammenfanden. In Zeiten, in denen die Jugend gerüchteweise nur noch vor dem PC sitzt oder mit dem Smartphone hantiert, wirkte diese Veranstaltung geradezu nostalgisch. Dabei gehören Brettspiele noch lange nicht der Vergangenheit an.

Spielbörse: Spannende Spiele von Angesicht zu Angesicht
Foto: Dirk Jochmann

„In den letzten 20 Jahren ist der Markt kontinuierlich gewachsen“, sagte Jens Karrosz, Gründer des Krefelder Spieleverlags Kompass, Spieler und Erfinder verschiedener Kartenspiele. Das Gesellschaftsspiele out sind, sei ein Mythos. „Diese Interaktion zwischen den Menschen, Emotionen von Angesicht zu Angesicht, das macht das Spielen aus“, sagte Jens Karrosz, dessen Spiel „Ist das peinlich“ an Schulen und in Jugendgruppen zur Gewaltprävention herangezogen wird.

Am Freitag ging es ums Tauschen und Verkaufen von alten und zukünftigen Spieleklassikern, es ging ums Entdecken, Erleben und den Austausch mit Gleichgesinnten. Doch vor allem ging es ums Spielen und Spaß haben.

Mehrere hundert Spiele standen den Besuchern in dem Bikertreff zur Verfügung. Die rustikale Gastronomie wurde von rund 100 Gästen besucht, ein bunt gemischtes Publikum. Junge Erwachsene saßen lachend zusammen, Väter spielten mit ihren Kindern, und Rentner ließen sich von neuen Spielen begeistern.

Damit man direkt loslegen konnte, wurden die Spielregeln von Kennern erklärt. Quälereien mit der Anleitung? Fehlanzeige. „Das macht den Spieletreff aus. Man bekommt die Regeln schnell und einfach vom Besitzer des Spiels erklärt“, sagte Michael Hanselmann, der die Veranstaltung zusammen mit Tobias Lange ins Leben gerufen hat.

Die beiden sind selbst begeisterte Spieler, die mit ihrer Event-Idee offensichtlich voll ins Schwarze getroffen haben. „Hier zählt nicht der kommerzielle Gedanke. Wir hoffen, dass sich daraus neue Spielegruppen entwickeln“, erklärte Tobias Lange.

Die Räumlichkeit konnten die Organisatoren problemlos stellen, da „Mo“ nicht nur die Eigentümerin des Bikertreffs ist, sondern auch Michael Hanselmanns bessere Hälfte. Nach dem guten Start soll die Krefelder Brettspiel-Börse nun einmal im Monat zu einem festen Anlaufpunkt für die Fans werden. Der nächste Termin ist für den 11. März angesetzt.

„Hier kann ich in Ruhe mit meinem Jungen spielen. Zuhause habe ich noch einen einjährigen Sohn, der sonst immer dazwischen springt“, erzählte Robert Schymiczek, der mit dem fünfjährigen Sohn Jan den Spieletreff besuchte. Sie spielten das Seeräuberspiel „Gezanke auf der Planke“. „Es gibt hier sehr viele alte Spiele, ich selbst habe noch den Kofferraum voll mit ähnlichen Exemplaren“, sagte Schymiczek. Seinem Kind zuliebe konzentrierte er sich am Freitag aber aufs Spielen, statt zu tauschen und verkaufen.

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