Seidenweberhaus: Wo Sanierung drauf steht, ist noch lange keine drin
Wenn die Fraktionen am Donnerstag im Ausschuss die Ertüchtigungsvariante hinzufügen, hat das andere Gründe.
Krefeld. Die Gemengelage rund um die Zukunft des Seidenweberhauses ist hoch kompliziert, nicht nur vernunfts-, sondern natürlich auch interessengetrieben. So wird es am in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses wohl so kommen: SPD und CDU stellen den Antrag, die Verwaltungsvorlage um die Variante Sanierung zu erweitern. Klingt komisch, angesichts der deutlichen Fachexpertise, darauf zu verzichten, macht aber Sinn. Und nicht, weil man diese Bruchbude tatsächlich sanieren möchte.
Im Gegenteil ist man zumindest in der SPD davon überzeugt, dass Dezernent Linne richtig liegt mit seinem Urteil über den hässlichen, architektonisch misslungenen und am wichtigsten stadtplanerischen Zugang zur City störenden Klotz. Der macht die moderne Neuausrichtung des Theaterplatzes unter Einbeziehung der St. Anton-Straße quasi unmöglich.
Hinzu kommen die nackten Zahlen. Besonders interessant die Berechnung von SPD-Fachmann Jürgen Hengst, die bereits jetzt, ohne dass auch nur eine Kachel am Seidenweberhaus ausgewechselt wurde, von einem konsumtiven Kostenfaktor von über zwei Millionen Euro pro Jahr ausgeht. Tendenz steigend.